Versorgung von Vertriebenen aus Mosul gefährdet

UNHCR benötigt dringend mehr finanzielle Mittel, um Binnenvertriebenen aus Mosul in Camps sowie RückkehrerInnen mit Basisgütern versorgen zu können.

Personen aus den befreiten Quartieren im Osten Mosuls kommen zu einer Verteilung von Hilfsgütern von Muslim Aid, einer Partnerorganisation von UNHCR, zusammen, 20. Dezember 2016. © HCR / Ivor Prickett

GENF, Schweiz – UNHCR benötigt bis Ende des Jahres dringend 126 Millionen US Dollar um besonders Schutz bedürftigen Kindern, Frauen und Männern, die aus Mosul vertrieben wurden oder wieder zurückkehren wollen, die nötige Hilfe leisten zu können. Ein finanzieller Engpass droht nun die humanitäre Hilfe von UNHCR für Vertriebene im Irak zu gefährden. Die Kämpfe in Mosul dauern an und UNHCR geht davon aus, dass immer mehr Menschen aus dem Westen der Stadt, dem derzeitigen Zentrum der Gewalt, fliehen müssen.

Laut Angaben irakischer Behörden, mussten bereits 750.000 Menschen Mosul seit dem Beginn der Militäreinsätze im Oktober verlassen.

Ein Großteil der Binnenvertriebenen sind Familien mit Kindern. Diese Gruppen sind besonders auf Schutz angewiesen und wären am stärksten von der Ressourcenknappheit betroffen.

60 Millionen US Dollar sind erforderlich, um über 100.000 vertriebene irakische Familien mittels Notquartieren, Rechtsbeistand, Kinder- und Jugendschutz, Prävention von sexueller Gewalt als auch mittels Decken, Matratzen und anderen alltäglichen Gegenständen unterstützen zu können. UNHCR bis jetzt zwölf Camps aufgebaut, die 316.000 irakischen Binnenvertriebenen eine Unterkunft bieten.

Weitere 24 Millionen US Dollar werden benötigt, um irakischen Familien dabei zu helfen, in ihr Zuhause zurückzukehren. Schätzungen zufolge sind bereits 125.000 Binnenvertriebene wieder zurückgekehrt, viele davon in den Osten Mosuls und an den Stadtrand. Ein großer Teil der RückkehrerInnen lebt in beschädigten Gebäuden und benötigt sowohl Hilfe beim Aufbau der Häuser als auch finanzielle Unterstützung. UNHCR wird materielle Unterstützung wie auch psycho-soziale und rechtliche Hilfe zur Verfügung stellen.

Nicht zuletzt werden 42 Millionen US Dollar benötigt, um rechtzeitig für den nächsten Winter Unterkünfte und Hilfsmaterial zur Verfügung stellen zu können. Um eventuelle Temperatureinbrüche bewältigen zu können, plant UNHCR 135.000 vertriebenen Familien mit Winterausrüstung wie Decken, Gas, Kanistern und Heizöfen zu unterstützen. Zusätzlich sollen 100.000 Binnenvertriebene eine finanzielle Unterstützung von 150 US Dollar pro Familie  erhalten.

Seit 2014 kommt es innerhalb des Iraks zu massiven Fluchtbewegungen. Schätzungen zufolge sind nach wie vor drei Millionen IrakerInnen Binnenvertriebene und weitere 250.000 Menschen leben als Flüchtlinge in den Nachbarländern. Insgesamt benötigt UNHCR für den Irak 578 Millionen Dollar in diesem Jahr. Aktuell stehen aber erst 21 Prozent der benötigten Mittel zur Verfügung und UNHCR ist ernstlich um die Versorgung der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge besorgt.