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Ehrung für Einsatz für Flüchtlinge auf Höhepunkt der Syrienkrise.
Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel soll mit dem diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis von UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, geehrt werden. Das teilte UNHCR am Dienstag in Genf mit. Unter der Führung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel habe Deutschland auf dem Höhepunkt der Syrienkrise in den Jahren 2015 und 2016 mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen, die von Gewalt und Verfolgung bedroht waren, hiess es zur Begründung.
Der nach dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler, Diplomaten und Humanisten Fridtjof Nansen benannte Preis wird seit 1954 jedes Jahr von UNHCR an eine Person, eine Gruppe oder eine Organisation verliehen, die sich in herausragender Weise für den Schutz von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen oder Staatenlosen eingesetzt hat.
Filippo Grandi, der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge, lobte die Entschlossenheit der damaligen Bundeskanzlerin, sich für den Flüchtlingsschutz, für Menschenrechte, humanitäre Grundsätze und das Völkerrecht einzusetzen. „Indem sie sich für den Schutz und die Möglichkeit des Neuanfanges einer so grossen Zahl von Flüchtlingen engagierte, bewies Angela Merkel grossen moralischen und politischen Mut», sagte Grandi.
„Sie war eine echte Führungspersönlichkeit, die an unsere gemeinsame Menschlichkeit appellierte und sich entschieden gegen diejenigen stellte, die Angst und Diskriminierung beschworen. Sie hat gezeigt, was erreicht werden kann, wenn Politiker den richtigen Weg einschlagen und sich um Lösungen für die Herausforderungen der Welt bemühen, statt Verantwortung auf andere abzuwälzen.»
Damals hatte Kanzlerin Merkel gesagt: „Das war eine Lage, die unsere europäischen Werte wie selten zuvor auf den Prüfstand gestellt hat. Ich sage: Dies war nicht mehr und nicht weniger als ein humanitärer Imperativ.» Sie rief ihre Mitbürger auf, spaltenden Nationalismus abzulehnen und stattdessen „selbstbewusst und frei, mitmenschlich und weltoffen“ zu sein.
Der Auswahlausschuss des Nansen-Preises würdigte die „Führungsqualitäten, den Mut und das Mitgefühl der damaligen Bundeskanzlerin zum Schutz von Hunderttausenden verzweifelten Menschen» sowie Angela Merkels Bemühungen, „tragfähige langfristige Lösungen» für Flüchtlinge zu finden.
Die damalige Bundeskanzlerin war auch eine treibende Kraft hinter Deutschlands kollektiven Bemühungen, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen durch Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktprogrammen bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen. Sie war zudem an der Ausweitung des deutschen Resettlement-Programms beteiligt, das Zehntausenden von besonders vulnerablen Flüchtlingen Schutz bietet.
Angela Merkel trug auch massgeblich dazu bei, dass Deutschlands Rolle als substanzieller, verlässlicher und aktiver humanitärer Partner für die Unterstützung von Flüchtlingen und ihren Aufnahmeländern und -gemeinschaften in aller Welt weiter gestärkt wurde. Sowohl ihre Politik als auch ihre öffentlichen Äusserungen wirkten sich positiv auf die globalen Bemühungen um eine Stärkung des Flüchtlingsschutzes und der internationalen Verantwortungsteilung aus.
Das UNHCR-Auswahlkomitee für den Nansen-Flüchtlingspreis hat ausserdem vier regionale Preisträger für das Jahr 2022 ausgezeichnet:
Der Preis wird der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin und den regionalen Preisträgern am 10. Oktober in Genf im Rahmen einer Zeremonie überreicht.
Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Vertriebenen weltweit zum ersten Mal die Grenze von 100 Millionen überschritten hat, sagte Grandi, dass die Öffentlichkeit unbedingt ihr Mitgefühl für die Menschen bewahren müsse, die aus ihrer Heimat fliehen mussten – und dass die Länder weiterhin die alte Tradition des Asyls aufrechterhalten sollten, wie es die meisten Länder getan haben, darunter langjährige und grosszügige Gastgeber wie die Türkei, Pakistan, Uganda und andere.
In diesem Jahr ist es hundert Jahre her, dass Fridtjof Nansen – der erste Hohe Kommissar für Flüchtlinge – 1922 den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen um die Rückführung von Kriegsgefangenen und den Schutz von Millionen von Flüchtlingen erhielt. Sie waren durch Konflikte, Revolutionen und den Zusammenbruch des Romanow-Reiches, des Osmanischen Reiches und des Österreich-Ungarischen Reiches vertrieben worden.
Es ist auch 100 Jahre her, dass der Nansen-Pass eingeführt wurde. Das war ein Ausweis für Flüchtlinge, von denen viele staatenlos waren, und der es seinen Inhabern ermöglichte, auf der Suche nach Arbeit die Grenzen zu überschreiten.
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