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Vor allem Frauen und Kinder sind von dem gewalttätigen Konflikt in der ostafrikanischen Region Somaliland betroffen.
Mehr als 60.000 Menschen aus Somalia, vor allem Frauen und Kinder, sind in den letzten Wochen in die Somali-Region Äthiopiens geflohen, um den gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Stadt Laascaanood in der Region Sool zu entkommen. Mehr als die Hälfte von ihnen kamen Anfang dieser Woche an.
Sie erreichten Äthiopien erschöpft und traumatisiert mit nur wenig Gepäck. Die Frauen teilten Mitarbeiter*innen von UNHCR mit, dass sie alles verkaufen mussten, um sich den Weg in die Sicherheit leisten zu können. Viele von ihnen haben bei den Konflikten Familienmitglieder verloren oder wurden auf der Flucht von ihnen getrennt.
Die Familien haben sich in einem abgelegenen Gebiet in der Somali-Region Äthiopiens niedergelassen, wo auch die Bereitstellung humanitärer Hilfe schwierig ist.
Die lokale Bevölkerung hat die Flüchtlinge aufgenommen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen mit ihnen geteilt.
Diese sind jedoch begrenzt, da weiterhin durchschnittlich 1.000 Menschen pro Tag nach Äthiopien kommen.
Die Flüchtlinge sind außerdem in Gebieten des Landes untergebracht, die am stärksten von Dürre und Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, nachdem fünf Regenzeiten in Folge ausgeblieben sind.
Angesichts der begrenzten Möglichkeiten suchen viele neu angekommene Flüchtlingsfamilien Zuflucht in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden, während andere keine andere Wahl haben, als draußen zu schlafen. Es werden dringend Nahrungsmittel, Wasser und sanitäre Einrichtungen sowie spezielle Unterstützung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen benötigt.
UNHCR arbeitet mit der äthiopischen Flüchtlings- und Rückkehrerbehörde (Refugees and Returnees Services – RRS) und den regionalen Behörden zusammen, um gemeinsam mit UN- und NGO-Partnern vorübergehende Aufnahmezentren einzurichten und lebensrettende Soforthilfe zu leisten. Hilfsgüter wie Decken, Kanister, Eimer, Küchensets, Plastikplanen und Moskitonetze wurden bereits an über 1.000 bedürftige Familien verteilt. Weitere 9.000 Familien sollen in den kommenden Tagen versorgt werden.
Nach ihrer Ankunft werden die Flüchtlinge medizinisch untersucht und registriert, bevor sie in die umliegenden Gemeinden gebracht werden.
In Somalia wurden seit Anfang Februar mehr als 185.000 Menschen aus der Stadt Laascaanood und den umliegenden Gebieten vertrieben. Nach Angaben der örtlichen Behörden haben sich die vertriebenen Familien in 66 Orten in Somaliland niedergelassen, während andere in die Region Puntland im Norden Somalias und in andere Dörfer an der Grenze zu Äthiopien ausgewichen sind.
UNHCR wird mit Partner Hilfsgüter an 3.000 Familien in den Zielgebieten verteilen und Bargeldhilfe bereitstellen, um 42.000 Menschen über einen Zeitraum von drei Monaten zu erreichen, sobald die Sicherheitslage den Zugang zu dem Gebiet erlaubt.
UNHCR fordert alle Parteien auf, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu priorisieren und zusätzliche finanzielle Unterstützung bereitzustellen.
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