UNHCR wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um Millionen von europäischen Flüchtlingen zu helfen. Die Genfer Flüchtlingskonvention legte damals zum ersten Mal rechtlich fest, wer ein Flüchtling ist.
Ursprünglich sollte es das UN-Flüchtlingshilfswerk nur einige Jahre geben. Doch weltweit brachen neue Krisen und Konflikte aus, die Menschen dazu zwangen, ihr Zuhause zu verlassen. UNHCRs Arbeit und die Konvention mussten diesen Entwicklungen Rechnung tragen. Mit dem Protokoll von 1967 wurde der Wirkungsbereich der Konvention sowohl zeitlich als auch geografisch erweitert. Mit dieser Erweiterung erwuchs UNHCRs Aufgabe zu einem globalen Mandat.
Auch 70 Jahre nach der Verabschiedung ist die Genfer Flüchtlingskovention so relevant wie nie für den globalen Flüchtlingsschutz und steht verstärkt unter Druck. Sie ist die Grundlage für UNHCRs Einsatz zum Schutz von Menschen auf der Flucht. Heute arbeiten mehr als 17.000 UNHCR-Mitarbeitende in 135 Ländern der Welt daran, dieser Aufgabe nachzukommen. Und unsere Arbeit ist aktuell wichtiger denn je, denn niemals zuvor waren so viele Menschen von Vertreibung betroffen wie heute.
Das 70-jährige Bestehen der Genfer Flüchtlingskonvention und von UNHCR als Organisation bieten jedoch keinen Anlass zum Feiern. Sie zeigen, dass die internationale Gemeinschaft auch nach 70 Jahren alles daran setzen muss, Fluchtursachen zu bekämpfen. Nur durch internationale Solidarität und politischen Willen können neu aufgeflammte und alt schwelende Konflikte gelöst werden.
Zum 70. Geburtstag der Konvention erzählen sieben ehemalige Flüchtlinge, die in den letzten Jahrzehnten angekommen sind und einen ganz besonderen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten, ihre individuellen Geschichten.