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Angesichts des Rekordtiefs bei Resettlement im Jahr 2020, ruft UNHCR Staaten weltweit dazu auf, Resettlement-Plätze anzubieten und Leben zu retten.
Trotz geschätzter 1,44 Millionen Flüchtlinge, die weltweit dringend Resettlement – also die Neuansiedlung in einem Drittland – benötigen, wurden im vergangenen Jahr nur 22.770 Plätze bereitgestellt. Dies geht aus den heute veröffentlichten Jahresstatistiken von UNHCR hervor.
Dies ist die niedrigste Resettlement-Zahl seit ca. zwei Jahrzehnten. Der Rückgang ist auf niedrige Kontingente zurückzuführen, die von den Staaten angeboten wurden, sowie auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die bestehende Programme sowie die Abreise der Flüchtlinge verzögerte.
„Wir können nur hoffen, dass 2020 ein extremer Ausreißer in Bezug auf Resettlement war. Wir rufen die Regierungen dringend dazu auf, ihre Programme in diesem Jahr aufzustocken, mehr Plätze anzubieten, die Bearbeitung der Fälle zu beschleunigen und uns dabei zu helfen, das Leben derjenigen zu retten, die am meisten in Not und am stärksten gefährdet sind“, sagte Gillian Triggs, stellvertretende UN-Flüchtlingshochkommissarin.
„Das vergangene Jahr war eine extreme Herausforderung für Menschen auf der ganzen Welt, aber ganz besonders für viele Flüchtlinge, die bereits am Rande der Gesellschaft leben und ums Überleben kämpfen.“
Obwohl die Pandemie die Zahl der Flüchtlinge, die im Jahr durch Resettlement aufgenommen wurden, stark beeinträchtigt hat, gibt es Grund zu Optimismus: 20 Länder haben ihre Programme weitergeführt und über das ganze Jahr Fälle bearbeitet und Flüchtlinge aufgenommen. Viele von ihnen gingen innovative und flexible Wege, um Fälle während der Pandemie zu bearbeiten.
„Wir haben gesehen, dass Resettlement von Flüchtlingen auch während eines globalen Gesundheitsnotfalls bewältigt werden kann, solange es geeignete und angemessene Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle gibt“, so Triggs.
Die größte Zahl der Resettlement-Flüchtlinge im Jahr 2020 stammte aus Syrien, der Demokratischen Republik Kongo und Myanmar.
Rund 85 Prozent der 20,4 Millionen Flüchtlinge unter dem Mandat von UNHCR werden von Entwicklungsländern aufgenommen. Resettlement ist daher eine wichtige Maßnahme für Staaten, Flüchtlinge einerseits besser zu schützen und andererseits Solidarität zu zeigen und Erstaufnahmeländer zu unterstützen. Erleichterte Familienzusammenführung sowie Zugänge über Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für Flüchtlinge sind weitere Maßnahmen, um Flüchtlinge und Aufnahmestaaten zu unterstützen.
Im „Global Compact on Refugees“ sind diese Ziele festgelegt und sollen in einer dreijährigen Strategie – der sogenannten „Resettlement and Complementary Pathways Strategy“ – umgesetzt werden.
„Tatsache ist, dass Vertreibung ein langfristiges Phänomen bleibt, solange Kriege und Konflikte andauern. Die am wenigsten finanzstarken Länder müssen sehr unverhältnismäßig den Großteil der Flüchtlinge weltweit aufnehmen, daher müssen hier auch andere Staaten einspringen“, sagte Triggs.
Daten zu Resettlement auf einen Blick finden Sie hier.
Das „UNHCR Global Resettlement Data Portal“ mit Statistiken seit 2003 kann hier abgerufen werden.
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