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Weitere Mitarbeiter des UNHCR im Notfalleinsatz in Bangladesch
GENF, Schweiz – UNHCR ist zunehmend beunruhigt über die Situation in Bangladesch, in das seit dem 25. August Schätzungen zufolge 380.000 Rohingya geflüchtet sind. Die Gewaltausbrüche der vergangenen drei Wochen im Bundesstaat Rakhine in Myanmar haben die Situation zu einer der am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrisen der vergangenen Jahre werden lassen. Dies hat zur Folge, dass ein enormer Bedarf an humanitärer Hilfe in einem Gebiet in Bangladesch entstanden ist, in dem schon vorher viele Flüchtlinge lebten, das kürzlich von Flutkatastrophen heimgesucht wurde und das nicht dafür ausgerüstet ist, mit einer großen Anzahl neuer Flüchtlinge umzugehen.
Diese Woche besuchte ein Team um den Beigeordneten Hochkommissar für Einsatzfragen, George Okoth-Obbo, das Gebiet und wurde Zeuge von menschlichem Leid in einer der schwierigsten Flüchtlingssituationen derzeit. Es kommen noch immer täglich Flüchtlinge ins Land, die jedoch außerhalb der bereits völlig überfüllten bestehenden Flüchtlingscamps bis dato nur wenig Hilfe erhalten haben.
Um auf die sich immer weiter entwickelnde Krise zu reagieren hat UNHCR seine Lager in Bangladesch geleert um den neu ins Land kommenden staatenlosen Rohingya zu helfen. Weitere UNHCR-Hilfslieferungen, die Anfang der Woche eingeflogen wurden, werden derzeit angeliefert. Die ersten 15 von 35 geplanten LKW sind in Cox’s Bazar eingetroffen und die Hilfslieferungen werden in die Flüchtlingscamps Kutupalong und Nypara und zu anderen Orten in Südost-Bangladesch gebracht.
Zunächst wird Material zum Bau von Unterkünften und dringend benötigte Mittel zur Grundversorgung an Tausende Neuankömmlinge verteilt, die sich kaum vor Wind und Wetter schützen können. Viele Flüchtlingsfamilien der Rohingya schlafen am Straßenrand oder an Flussufern. Gleichzeitig aber wurden wir Zeuge, wie außergewöhnlich hilfsbereit und großzügig Gemeinden in Bangladesch, etwa in Teknaf und anderswo im Land, den Flüchtlingen gegenüber sind, sie bei sich zuhause aufnehmen und ihren Besitz teilen.
Es wird weiterhin Personal von UNHCR im Noteinsatz vor Ort eingesetzt. Angesichts der hohen Zahl der ins Land kommenden Flüchtlinge und der Bedarfsanalyse, die vor Ort durchgeführt wurde, benötigt UNHCR dringend zusätzliche Mittel um den hohen Bedarf der Neuankömmlinge zu decken und ihnen Schutz und lebenswichtige Hilfen bereitzustellen. Da der Zuzug von neuen Flüchtlingen mit jedem Tag wächst, bittet UNHCR dringend um einen Anfangsbetrag von 30 Millionen USD für die humanitäre Nothilfe in Bangladesch bis zum Ende des Jahres.
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