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Seit den jüngsten Gewaltausbrüchen im Staat Rakhine im nördlichen Myanmar im August haben Schätzungen zufolge 123.000 Menschen Bangladesch erreicht.
GENF, Schweiz – UNHCR ist äußerst besorgt über den anhaltenden Konflikt in Myanmar und über Berichte über Todesfälle von Zivilisten auf der Flucht.
Diejenigen, die es nach Bangladesch geschafft haben, sind ausgehungert, schwach und krank. Die meisten von ihnen waren, seitdem sie ihre Dörfer in Myanmar verlassen haben, tagelang zu Fuß unterwegs – sie haben sich im Dschungel versteckt, haben Berge und Flüsse überquert und hatten als Ausrüstung das zur Verfügung, was sie von zuhause retten konnten.
Die Neuankömmlinge halten sich nun an vielen unterschiedlichen Orten im Südosten Bangladeschs auf. Mehr als 30000 Angehörige der Minderheit der Rohingya haben Schätzungen zufolge in den bereits bestehenden Flüchtlingcamps Kutupalong und Nayapara Zuflucht gesucht. Viele weitere leben in improvisierten Camps oder kleinen Dörfern. Eine unbekannte Zahl an Flüchtlingen könnte außerdem noch an der Grenze zum Nachbarland Myanmar festsitzen.
Am vergangenen Montag, den 4. September, konnte UNHCR über eine Nichtregierungsorganisation etwas Kleidung, Plastikplanen und Hilfsgüter verteilen. UNHCR begrüßt den bisherigen Einsatz Bangladeschs und setzt sich bei den Behörden des Landes weiter dafür ein, dass Menschen, die vor Gewalt fliehen, ein sicherer Grenzübertritt gewährt wird. Eine Registrierung und Dokumentierung der ins Land kommenden Menschen würde darüber hinaus Hilfsorganisationen bei der Schwerpunktsetzung und damit bei der Bereitstellung dringend benötigter Unterstützung helfen.
Täglich erreichen hunderte weitere Flüchtlinge Bangladesch, die beiden Camps Katapalong und Naypara sind an der Belastungsgrenze. Neuankömmlinge kommen bei Flüchtlingsfamilien unter oder finden Obdach in Flüchtlingsschulen, Gemeindezentren, Medressen oder überdachten Unterständen. Es gibt kaum mehr genug Platz.
UNHCR arbeitet eng mit den lokalen Behörden und mit unseren nichtstaatlichen Partnern zusammen, um Hilfsgüter wie Kleidung, Plastikplanen für provisorische Unterkünfte und Schlafmatten zu verteilen. NGOs und Freiwillige aus den Reihen der Flüchtlinge helfen dabei, die Neuankömmlinge darüber zu informieren, wo sie dringend benötigte Hilfe oder Unterstützung erhalten können. Wir identifizieren außerdem unter den neu ins Land kommenden Menschen diejenigen, die besonders gefährdet sind und zusätzliche Hilfe und Schutz benötigen. Zu ihnen zählen auch unbegleitete Kinder.
Es besteht dringender Bedarf an Raum und an zusätzlichen Notunterkünften, da die Zahl der Flüchtlinge weiter zunimmt. Die Koordination mit den Behörden ist besonders wichtig, damit die lebenswichtige Hilfe diejenigen erreicht, die sie am meisten brauchen.
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