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Katharina Lumpp hat das Amt der Vertreterin des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Deutschland angetreten.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat eine neue Vertreterin in Deutschland. Katharina Lumpp hat diese Woche die Arbeit im Berliner UNHCR-Büro übernommen. Sie vertritt UNHCR ab sofort gegenüber der deutschen Regierung, dem Parlament, der Zivilgesellschaft sowie anderen Partnern und leitet die Organisation in Deutschland. Sie folgt auf Frank Remus, der das Büro 2020 übergangsweise führte.
„Deutschland ist einer der wichtigsten Partner für UNHCR, um den globalen Flüchtlingsschutz voranzubringen. Das zeigte sich auch beim ersten Globalen Flüchtlingsforum, bei dem Deutschland eine führende Rolle übernommen hat. Das anhaltend große Engagement ist gerade in Zeiten einer globalen Pandemie ein Zeichen der Hoffnung für viele Schutzsuchende und ein wichtiger Beitrag zu internationaler Solidarität und Verantwortungsteilung“, sagte Katharina Lumpp in Berlin. Als zweitgrößter staatlicher Geber für UNHCR ermöglicht Deutschland weltweit Programme, die Millionen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen zugutekommen. Durch eine aufgestockte Finanzierung konnten diese auch während der Corona-Krise fortgeführt werden.
Die neue UNHCR-Vertreterin in Deutschland hofft, dass dieses deutsche Engagement auch in Europa weiter Impulse setzt. „Die Situation vieler Schutzsuchender an den Außengrenzen der Europäischen Union ist prekär. Deutschland ist mit Initiative vorangeschritten, zum Beispiel bei der Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Asylsuchenden und Flüchtlingen. UNHCR möchte helfen, diese Dynamik hierzulande gemeinsam mit der Regierung und der Zivilgesellschaft aufrechtzuerhalten und auch mit Blick auf die europäische Ebene auszubauen.“
Katharina Lumpp beginnt ihre Amtszeit in Deutschland im Jahr des 70. Jahrestags der Genfer Flüchtlingskonvention, dem wichtigsten Abkommen im internationalen Flüchtlingsschutz. „Seit 1951 hat die Genfer Flüchtlingskonvention Millionen Flüchtlingen das Leben gerettet und sie vor Verfolgung, Konflikten und Menschenrechtsverletzungen geschützt. Doch die Konvention ist nur so stark, wie der Wille der Staaten, sie umzusetzen. Leider sehen wir auch in Europa beunruhigende Tendenzen, den Flüchtlingsschutz auszuhöhlen. Die Grundprinzipien der Konvention, wie das Nichtzurückweisungsprinzip und der Zugang zu effektivem Schutz, sollten unangetastet bleiben“, so Lumpp weiter.
Katharina Lumpp bringt langjährige internationale Erfahrung im Flüchtlingsschutz mit und leitet nach 2015 die deutschen UNHCR-Büros bereits zum zweiten Mal, nachdem sie von 2017 bis 2020 die UNHCR-Operation im größten Flüchtlingsaufnahmeland der Welt, der Türkei, führte. Vor ihrem Einsatz dort war sie in Amman, Jordanien, tätig, wo sie die Abteilung für internationalen Flüchtlingsschutz im UNHCR-Büro für Nordafrika und den Nahen Osten leitete.
Zuvor war sie stellvertretende Leiterin des UNHCR-Regionalbüros für Südeuropa. Sie arbeitete in dieser Funktion zunächst in Rom, später in Athen, insbesondere zu Fragen fairer und effizienter Asylverfahren. Während ihrer über 25-jährigen Karriere war Katharina Lumpp zudem mehrere Jahre für UNHCR in Afghanistan und Ägypten tätig und nahm an verschiedenen Nothilfeeinsätzen teil, etwa in der Demokratischen Republik Kongo im Jahre 1996, während der Kosovo-Krise (1999) in der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien sowie der Elfenbeinküste im Jahre 2006.
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