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Susanne ist in unserem Büro in Kiew für die Bereiche Verwaltung und Operation zuständig.
© UNHCR/Hugo Reichenberger
Name: Susanne Henneicke, Berlin
Einsatzort: Kiew, Ukraine
Position: Senior Admin/Programme Officer
Bei UNHCR seit: 1999
Warum hast du dich für einen Job beim UNHCR entschieden?
In den 1990er Jahren war ich aktiv in der Flüchtlingshilfe in verschiedenen örtlichen Initiativen. Als sich durch eine Stellenanzeige die Möglichkeit bot, mit UNHCR in diesem Bereich hauptberuflich zu arbeiten, habe ich mich sofort beworben. Zunächst war ich 10 Jahre bei UNHCR Deutschland, seit 2009 bin ich international tätig in verschiedenen Ländern, unter anderem Afghanistan, Pakistan und Syrien.
Was macht UNHCR in der Ukraine?
UNHCR war eine der ersten UN-Organisationen, die ein Büro in der Ukraine eröffnet haben. Das war im Jahr 1996. In der Ukraine arbeiten wir mit einer kleinen Anzahl von Asylsuchenden, Flüchtlingen und Staatenlosen. UNHCR hat eine historische Rolle in der Unterstützung von ehemalig deportierten Personen (Formely Deported Persons) und ihren Angehörigen, die in die Ukraine zurückkehrten. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Krimtataren, die aus dem erzwungen Exil in Zentralasien auf die Krim zurückkehrten.
Der Konflikt in der Ostukraine stellt das Land seit seinem Beginn 2014 vor massive politische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen. Rund zwei Millionen Ukrainer wurden innerhalb des Landes vertrieben. Die Menschen fliehen aus Angst vor den Kämpfen, aber auch weil die Infrastruktur, die Häuser und Gebäude zum Teil schwer beschädigt oder zerstört sind. Häuser nahe der Kontaktlinie werden regelmäßig durch Granatbeschuss beschädigt. Ganze Dörfer werden durch zerstörte Infrastruktur vom Rest des Landes angeschnitten. Die beschränkte Bewegungsfreiheit hat zur Folge, dass Menschen nur mit großen Schwierigkeiten staatliche Leistungen, Nahrungsmittel und Medizin erhalten können. UNHCR unterstützt Binnenvertriebene und vom Konflikt betroffene Personen im Rahmen des humanitären UN-Cluster-Systems. Wir sind auf beiden Seiten der Kontaktlinie mit Büros und Mitarbeitern präsent und unterstützen die Menschen unter anderem bei der Instandsetzung ihrer Unterkünfte, mit Hilfsgütern und Rechtsberatung. Besonders schutzbedürftige Personen, wie Menschen mit schweren Erkrankungen oder unbegleitete Kinder, unterstützen wir zudem mit finanziellen Zuschüssen.
UNHCR fördert auch das friedliche Zusammenleben von Binnenvertriebenen und ihrer Aufnahmegemeinde durch Projekte, die beiden Seiten zu Gute kommen. Zu diesen Projekten gehören zum Beispiel die Instandsetzung von Schulen und Gesundheitseinrichtungen oder die Unterstützung eines Sportzentrums für Menschen mit Behinderung.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag von dir aus? (Beschreibe deinen Arbeitsbereich bzw. deine Position)
Als Senior Admin/Programme Officer bin ich für die Bereiche Verwaltung und Operation zuständig. Verwaltung bedeutet Personalwesen, Finanzen und allgemeine Administration. Der Programmbereich umfasst das Operative: Jahresplanung, Zwischen- und Endberichte, Budgetierung, Verhandlungen mit Projektpartnern und Erstellung der Projektverträge, Projektimplementierung, Monitoring und Evaluierung. Die UNHCR Operation in der Ukraine wird getragen von über 100 Mitarbeitern in sieben Büros und einem Jahresbudget von fast 20 Mio. USD.
Was sind die größten Herausforderungen in deiner täglichen Arbeit?
UNHCR operiert oft in sehr unberechenbarer Umgebung, sei es politisch bedingt oder auf Grund der Sicherheitslage – dies wirkt sich auch auf die tägliche Arbeit aus. Selten läuft ein Tag nach Plan, man muss oft auf plötzlich auftretende Dringlichkeiten reagieren und neu priorisieren. Vorausschauen, Flexibilität und ein kühler Kopf sind wichtige Attribute für eine Tätigkeit bei UNHCR.
Was war dein bisher schönster Moment beim UNHCR?
Leben und Arbeiten in abgeschiedenen und schwer zugänglichen Einsatzorten ist immer eine persönliche Herausforderung, aber dort ist die Möglichkeit, zu helfen und Menschen zu begegnen, die unmittelbar von unserer Hilfe profitieren, viel größer.
UNHCR ist in 138 Ländern auf der ganzen Welt aktiv, in großen Städten oder abgelegenen und oft gefährlichen Orten. Gemeinsam arbeiten die Mitarbeiter von UNHCR, um vertriebenen Menschen auf der ganzen Welt zu helfen. Rund 88 Prozent arbeiten im Feld und helfen den Schutzbedürftigen unmittelbar vor Ort. Darunter auch einige Deutsche. Dieses Portrait ist Teil einer Interviewreihe, die deutsche MitarbeiterInnen und ihre Arbeit beim UNHCR vorstellt.
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