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Das Aufflammen der Kämpfe seit Jahresbeginn in mehreren Städten im Osten des Landes führte zu weiteren Fluchtbewegungen. Allein in Benghazi können 90.000 Menschen nicht heimkehren können.
Tripolis – Das Aufflammen der Kämpfe seit Jahresbeginn in mehreren Städten im Osten des Landes führte zu weiteren Fluchtbewegungen. Allein in Benghazi berichteten lokale Behörden von 90.000 Menschen, die nicht heimkehren können. Die Zahl der Vertriebenen kann aber nur geschätzt werden, da manche Menschen bereits zum vierten oder fünften Mal flüchten mussten. Aktuell flüchten Menschen vor allem in der Region um die Städte Benghazi, Derna und den Golf von Sidra in den Städten Ben Jawad und Ras Lanuf.
400.000 Vertriebene
Laut Schätzungen des UNHCR sind im gesamten Land etwa 400.000 Menschen auf der Flucht. Darüber hinaus befinden sich in Libyen nahezu 37.000 Flüchtlinge und Asylsuchende anderer Nationen, deren humanitäre Lage zunehmend prekär wird. Laut Schätzungen von NGOs und lokaler Behörden leben im Westen von Tripolis über 83.000 Menschen in Siedlungen, Schulen und leerstehenden Gebäuden. Viele Kinder könnten nicht zur Schule gehen, die medizinische Versorgung ist mangelhaft und es fehlt an Geld für Nahrungsmittel. Die meisten Menschen sind bereits mehr als drei bis sechs Monate auf der Flucht, wobei die Zahl derer, die sich in öffentlichen Einrichtungen, wie etwa Schulen, aufhalten muss, steigt. Da das Ersparte der Menschen immer knapper wird, ist es ihnen nicht möglich für die Miete der Unterkunft aufzukommen. Zusätzlich sind die Wintermonate dieses Jahr besonders hart. In Tripolis, Benghazi und in den Städten im Süden des Landes sind die Temperaturen unter zehn Grad.
Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln
In der Stadt Awbari ist das Geschäftsleben aufgrund der andauernden Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen zum Erliegen gekommen. Aufgrund derzeitiger Kämpfe kann man weder in Schulen, noch in Spitäler oder in Supermärkte gelangen. Der lokale Krisenausschuss und Nichtregierungsorganisationen berichten von einem Mangel an Brennstoff, Elektrizität, Wasser und Nahrungsmitteln und darüber, dass 18.492 Menschen aus Awbari nach Sabha, Wadi Shati, Jufra, Ghat, Murzuq und Lewenat flüchteten. In den letzten sieben Monaten hat UNHCR Wintersachen und Gebrauchsgüter an 27.940 Menschen in Tripolis und anderen Städten im Westen des Landes verteilt. Unter anderem an die Mitglieder der Tawerghan-Gemeinschaft, die seit 2011 vertrieben sind.
Gemeinsam mit der libyschen Nichtregierungsorganisation Tomazeen hat UNHCR Anfang Jänner wichtige Gebrauchsgüter wie etwa Schlafmatratzen, Plastikplanen und Küchenutensilien an 150 vertriebene und besonders schutzbedürftige Familien in den Städten Ghat, Lawenat und Tahala im Süden Libyens verteilt.
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