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Über 24 Millionen Menschen im Jemen benötigen Hilfe und mehr als 3,6 Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben.
Im Jemen hat der andauernde Konflikt in den letzten Wochen Tausende aus ihren Häusern vertrieben. Die anhaltende Vertreibung verschärft die Schwierigkeiten und Risiken, denen jemenitische Familien ausgesetzt sind, warnt UNHCR.
Eine Intensivierung der Kämpfe in den Gouvernements Al Jawf, Marib und Sanaa im Nordjemen seit Januar hat nach Angaben von IOM mehr als 40.000 Menschen in die Stadt Marib und in die umliegenden Gebiete östlich der Hauptstadt Sanaa vertrieben.
Eine Reihe von Flüchtlingen, darunter Frauen und Kinder, haben UNHCR-Mitarbeitern berichtet, dass sie keine andere Wahl gehabt hätten, als zu Fuß zu fliehen und tagelang ohne Nahrung oder Wasser die offene Wüste zu durchqueren.
Die Neuankömmlinge schließen sich den 750.000 Vertriebenen an, die derzeit bereits im Gouvernement Marib untergebracht sind.
Nach jahrelangen langwierigen Konflikten kämpfen Vertriebene und ihre Gastcommunities ums Überleben.
Während Tausende auf der Suche nach Sicherheit weiterhin in die Stadt Marib und in nahe gelegene Gebiete kommen, wächst der humanitäre Bedarf schnell und die Grundversorgung und Unterstützung reicht nicht aus.
Öffentliche Dienste, einschließlich Krankenhäuser und Schulen, haben Probleme, mit der wachsenden Zahl von Vertriebenen fertig zu werden.
In Marib leben viele Vertriebene in überfüllten, provisorischen Unterkünften und einige Familien teilen sich ein Zelt. Andere suchen Schutz in unfertigen Gebäuden.
Menschen haben Probleme, Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zu finden. Eine Familie berichtete UNHCR, dass sie sich mit 60 anderen Familien eine Latrine teilen müssen.
UNHCR befürchtet, dass Vertriebene und ihre Gastgeber im Falle eines COVID-19-Ausbruchs aufgrund ihrer prekären Situation und ihrer schlechten Lebens- und Hygienebedingungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.
Trotz der enormen Anstrengungen der humanitären Partnerorganisationen vor Ort bleibt die Nahrungsversorgung aufgrund des Ausmaßes der Krise auch für vertriebene Familien kritisch. Einige Mütter haben gesagt, sie überlegen, ihre Kinder zur Arbeit zu schicken oder auf der Straße zu betteln, um durchzukommen.
Viele Binnenvertriebene sind aus ihren Häusern geflüchtet, ohne ihre Ausweispapiere mitzunehmen – einschließlich der Geburtsurkunden ihrer Kinder. Ohne rechtliche Unterlagen sind viele nicht in der Lage, ihre Kinder in die Schule einzuschreiben oder auf grundlegende und wesentliche Dienstleistungen, einschließlich der Gesundheitsversorgung, zuzugreifen, während andere von Zwangsräumungen bedroht sind.
UNHCR ist bemüht, gemeinsam mit IOM, und weiteren Partnerorganisationen der Vereinten Nationen und humanitären Partnern, die Vertriebenen zu unterstützen und entscheidende Hilfe zu leisten.
Bis heute hat UNHCR mit Partnern mehr als 5.000 vertriebene Familien in Marib mit Hilfsangeboten erreicht, darunter Zelte, Decken, Matratzen und Kochsets. In den kommenden Tagen werden weitere Hilfsgüter verteilt.
UNHCR plant auch, die Schutzmaßnahmen, einschließlich der Rechtsberatung, zu erweitern, und wird denjenigen ohne Dokumente helfen. Außerdem gibt es zusätzlich psychosoziale Unterstützung für die vom Konflikt Vertriebenen und Betroffenen.
Während nationale Pläne für die COVID-19-Reaktion umgesetzt werden, die vertriebene Jemeniten und Flüchtlinge umfassen wird, unterstützen UNHCR und Partner Präventions- und Vorsorgebemühungen.
UNHCR und seine lokalen Partner informieren Flüchtlinge und Binnenvertriebene, damit sie sich der Risiken bewusst sind und sich besser schützen können. UNHCR verteilt auch Hygienekits und erhöht die Bargeldunterstützung, damit Flüchtlinge und Vertriebene Lebensmittel und wichtige Güter kaufen können.
All dies hängt jedoch auch von der Sicherheitslage ab und davon, ob humanitäre Partner einen sicheren und ungehinderten Zugang zu den betroffenen Jemeniten erhalten.
UNHCR und seine Partner unterstützen in Aden außerdem Binnenvertriebene, die von starken Regenfällen und Überschwemmungen betroffen sind.
Vorläufigen Berichten zufolge sind fast 3.000 vertriebene Jemeniten schwer betroffen, wobei einige ihrer Unterkünfte und Haushaltsgegenstände, darunter Matratzen, Lebensmittel und persönliche Gegenstände, durch die Regenfälle und Überschwemmungen beschädigt wurden. Zwei Frauen und ein drei Monate altes Baby wurden ebenfalls verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. UNHCR arbeitet mit Partnerorganisationen zusammen, um zusätzliche humanitäre Hilfe zu mobilisieren.
Nach fünf Jahren des Konflikts zeigt sich im Jemen nach wie vor die größte humanitäre Krise der Welt. Über 24 Millionen Menschen benötigen Hilfe und mehr als 3,6 Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben.
UNHCR betont abermals, dass nur eine friedliche Lösung des Konflikts weiteres Leid stoppen kann.
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