Das DAFI-Stipendienprogramm (Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein) bietet Flüchtlingen die Möglichkeit in ihrem Aufnahmeland einen Bachelor-Abschluss zu absolvieren. Mit Unterstützung der deutschen Regierung und privaten Geldgebern hat das Programm seit 1992 über 15.500 junge Flüchtlinge gefördert.

Im Jahr 2018 ging ein Großteil der zusätzlichen Stipendien an syrische Flüchtlinge in Ländern des Nahen Ostens und Nordafrika. Weitere DAFI-Stipendien gingen an afghanische Studierende im Iran, in Pakistan und Indien sowie in Sub-Sahara Afrika. Syrische Staatsangehörige sind die weltweit größte Flüchtlingsbevölkerung unter UNHCR-Mandat und dementsprechend auch die größte Gruppe der DAFI-StpendiatInnen.

2018 haben schon 6.866 Studierende (davon 41% weiblich und 59% männlich) in 51 Ländern Förderung von einem DAFI-Stipendium erhalten. Besonders stark gewachsen ist es in Subsahara-Afrika, wo 2018 41% der Studierenden gefördert wurden.

Akademische Bildung und ein Universitätsabschluss erweitern die Chancen junger Flüchtlinge und ihrer Familien, ein selbstständiges Erwerbsleben ohne zusätzliche Hilfe zu führen und sind damit wichtiger Bestandteil nachhaltiger Lösungen für Flüchtlingssituationen. Die Aussicht, ein Hochschulstudium aufnehmen zu können, trägt zudem dazu bei, dass mehr Familien ihre Kinder auch auf Grund- und Sekundarschulen schicken.

Die Qualität und der Erfolg des DAFI-Stipendienprogramms beruhen auch auf einem Auswahlprozess, der nicht nur akademische Leistungen sondern auch Aspekte wie  Vulnerabilität, individuelle Motivation und gesellschaftliches Engagement der Studierenden berücksichtigt. Auf diese Weise gewährleistet der Auswahlprozess die Zusammenstellung einer heterogenen und inklusiven Gruppe hochmotivierter DAFI-StipendiatInnen.

DAFI-Studierende engagieren sich häufig in Sozialeinrichtungen ihrer Kommune. Damit zeigen sie, dass die Vorteile eines DAFI-Stipendiums über die Investitionen auf individueller Ebene hinausgehen. Das gesellschaftliche Engagement der StipendiatInnen variiert von Tätigkeiten als Tutor für SchülerInnen einer weitferführenden Schule (z. B. in Uganda) über die Durchführung von Gesundheitskampagnen (z. B. in Ägypten) bis zur Stärkung von Frauen und Mädchen mithilfe von Workshops zur Unternehmensgründung (z. B. Pakistan).

Das DAFI-Stipendienprogramm feiert 2017 sein 25-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums hat UNHCR eine mobile Fotoaussstellung entwickelt, in der die Geschichten einzelner junger Flüchtlinge erzählt werden, die am DAFI-Stipendienprogramm oder an sogenannten «Connected Learning» Programmen teilnehmen. Die Ausstellung ist auf der von UNESCO und UNHCR organisierten Mobile Learning Week in Paris im März 2017 erstmals gezeigt worden. Im Laufe des Jahres wird die Ausstellung in einzelnen Landesbüros gezeigt. Ziel der wandernden Ausstellung ist es, sich für die Bildung von Flüchtlingen im Allgemeinen und besonders für die Hochschulbildung und deren Auswirkungen auf das Allgemeinwohl der Kommunen einzusetzen.