UNHCR und IOM setzen Resettlement aufgrund von COVID-19 vorübergehend aus

UNHCR und IOM haben beschlossen, Resettlement von Flüchtlingen aufgrund der COVID-19 Pandemie vorerst zu pausieren. Das ist eine vorübergehende Maßnahme, die nur so lange gelten soll, wie es nötig ist.

Eine Gruppe sudanesischer Flüchtlinge kommt im Dezember 2018 in einem Notfall-Transitzentrum in Timisoara, Rumänien, an. Sie wurden kurz zuvor aus Libyen evakuiert, wo sie auf einen Resettlement-Platz gewartet hatten. © UNHCR/Ioana Epure

Weil viele Länder wegen der globalen Corona-Krise den Zugang drastisch begrenzen und es zudem Einschränkungen im internationalen Flugverkehr gibt, ist Resettlement von Flüchtlingen derzeit stark beeinträchtigt. Einige Staaten haben das Programm ausgesetzt, weil die Gesundheitssituation in ihrem Land es nicht erlaubt, Flüchtlinge aus dem Programm aufzunehmen. Flüchtlinge sind von dieser Entwicklung besonders betroffen, weil manche länger ausharren müssen, manche in Zwischenstationen festhängen und manche sogar von Familienmitgliedern getrennt wurden. Zudem sind UNHCR, das UN-Flüchtlingshochkommissariat, und IOM, die Internationale Organisation für Migration, besorgt, dass Reisen zum jetzigen Zeitpunkt eine stärkere Infektionsgefahr für Flüchtlinge bedeutet.

Aus diesen Gründen haben sich UNHCR und IOM entschlossen, Resettlement von Flüchtlingen vorerst auszusetzen. Das ist eine vorübergehende Maßnahme, die nur so lange gelten soll, wie es nötig ist. Die Aussetzung wird in den nächsten Tagen in Kraft treten, da die beiden Organisationen versuchen werden, die Flüchtlinge, die bereits alle Formalitäten erledigt haben, an ihren vorgesehenen Bestimmungsort zu bringen.

Resettlement bleibt ein Instrument, mit dem das Leben vieler Menschen gerettet werden kann. Deshalb appellieren IOM und UNHCR an Staaten, die Verlegung für die wichtigsten Fälle weiter möglich zu machen. Beide Organisationen sind dazu auch in Gesprächen mit Regierungen.

Die Härtefallaufnahme (Resettlement) ist ein wichtiger Rettungsanker für die bedürftigsten und verletzlichsten unter den Flüchtlingen. Deshalb werden UNHCR und IOM ihre Arbeit in den Aufnahmeländern fortsetzen, damit die Bearbeitung dieser Fälle weitergeht. Wir werden auch weiterhin in engem Kontakt mit den Flüchtlingen selbst und allen Organisationen bleiben, die sich für die Unterstützung von Resettlement einsetzen. Beide Organisationen sehen hoffnungsvoll in die nahe Zukunft, wenn das Programm wieder voll aufgenommen wird – sobald es Logistik und Umsicht erlauben.

Der Begriff „Resettlement“ bezeichnet die dauerhafte Neuansiedlung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge in einem zur Aufnahme bereiten Drittstaat, der ihnen vollen Flüchtlingsschutz gewährt und ihnen die Möglichkeit bietet, sich im Land zu integrieren.