UNHCR begrüsst den Beschluss des Bundesrats zum Resettlement

Die Neuansiedlung –  Englisch „Resettlement“ – bietet einen sicheren  Zugang zu Asyl und Schutz, und spielt eine entscheidende Rolle in einer Zeit, in der die Anzahl vertriebener Personen weltweit ein Rekordhoch erreicht hat. Sie setzt ein Zeichen der Solidarität mit den Nachbarstaaten von Krisengebieten, die überwiegend die Verantwortung bei der Aufnahme von vertriebenen Personen übernehmen.

Diese syrische Familie fährt zum Flughafen in Beirut, Libanon, um in Europa neu angesiedelt zu werden. © UNHCR/Andrew McConnell

Der Bundesrat beschloss in seiner Sitzung vom 30. November 2018 die Verabschiedung eines neuen Programms zur Neuansiedlung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge in der Schweiz und entschied somit, sein Engagement in diesem Bereich fortzusetzen. Das Programm ermöglicht für 2019 die Aufnahme von 800 durch UNHCR ausgewählten besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen. Ab 2020 werden dann mithilfe des Programms alle zwei Jahre 1.500 bis 2.000 Flüchtlinge in die Schweiz kommen.

Das UNHCR Büro für die Schweiz und Liechtenstein begrüsst diesen Beschluss, der im Einklang mit der humanitären Tradition der Schweiz steht, besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufzunehmen. Anja Klug, UNHCR-Vertreterin für die Schweiz und Liechtenstein, betont die Bedeutung solcher Programme in einer Zeit, in der die Zahl der Vertriebenen weltweit ein Rekordhoch erreicht hat: „Die Fortsetzung des Schweizer Resettlement-Programms bietet Zukunftsperspektiven sowie einen sicheren Zugang für eine kleine Zahl besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge. Mit seinem Beschluss eröffnet der Bundesrat der Schweiz die Möglichkeit, bei den Alternativen zur irregulären Migration mit gutem Beispiel voranzugehen und gleichzeitig eine lange humanitäre Tradition fortzusetzen.“

Von den 68,5 Millionen Menschen, die 2017 auf der Flucht waren, finden laut des UNHCR-Berichts Global Trends fast 85% Zuflucht in Entwicklungsländern, meistens in der Nachbarschaft der Krisengebiete. Resettlement zählt wie auch die Familienzusammenführungen  zu den sicheren  Zugangswegen zu Asyl, und ist eine wichtige  Massnahme, um  schutzbedürftigsten Flüchtlingen Zugang zu Sicherheit und internationalen Schutz zu gewähren. Das Programm richtet sich in erster Linie an gefährdete Personen, die nicht in den Erstaufnahmeländern bleiben können. Es handelt sich dabei um Folteropfer, traumatisierte Flüchtlinge oder solche mit speziellen Bedürfnissen wie Frauen, Kinder, alte und kranke Personen.

UNHCR schätzt, dass 2019 weltweit 1,4 Millionen gefährdete Flüchtlinge eine Neuansiedlung benötigen würden. Aufgrund des Mangels an verfügbaren Plätzen wird jedoch nur ein Bruchteil davon tatsächlich von dieser Massnahme profitieren können.

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In Genf, Julia Dao, [email protected], + 41 79 204 34 09

 

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