Immer mehr Vertriebene in Syrien benötigen dringend Schutz und eine Unterkunft

Seit Anfang Dezember sind rund 700.000 Menschen rund um die Konfliktgebiete in den syrischen Gouvernements Idlib und Aleppo geflohen.

Von UNHCR  |  11. Februar 2020

Eine syrische Familie flieht vor den andauernden Angriffen rund um Idlib, Dezember 2019. © Ritzau Scanpix

UNHCR ist zutiefst besorgt über die Sicherheit und das Wohlergehen der Zivilbevölkerung im Nordwesten Syriens. Die humanitäre Krise wird immer akuter und eine grosse Anzahl von Menschen befindet sich auf der Flucht. UNHCR setzt sich im Rahmen der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen dafür ein, die Bedürftigen schnell zu erreichen.

Seit Anfang Dezember sind rund 700.000 Menschen in oder aus den Konfliktgebieten in den syrischen Gouvernements Idlib und Aleppo geflohen. Diese Menschen benötigen dringend Unterkünfte, vor allem aufgrund der momentan harten Winterbedingungen. Viele mussten bereits mehrmals fliehen und ihr Hab und Gut zurücklassen. Es gibt zu wenig Unterkünfte für die Vertriebenen.

Bestehende Camps und Siedlungen von Binnenvertriebenen sind überfüllt, und Schutz in anderen Unterkünften wird knapp. Viele vertriebene Familien übernachten in Schulen und Moscheen, und selbst die Suche nach einem Platz in einem unfertigen Gebäude ist sehr schwierig geworden.

UNHCR versucht Menschen in Not zu unterstützen, wo immer sie sind und über alle verfügbaren Kanäle. UNHCR stellt dringend benötigte Zelte sowie andere wichtige Kernhilfsgüter, einschliesslich Decken, zusammen mit humanitären Partnerorganisationen zur Verfügung. Damit wird jedoch nur ein kleiner Teil des Gesamtbedarfs gedeckt. Weitere Ressourcen und Finanzmittel werden dringend benötigt.

Schutzmassnahmen, die sich an die am stärksten gefährdeten Vertriebenen richten, werden ebenfalls erweitert, einschliesslich psychosozialer Beratung und anderer Notschutzmassnahmen, vor allem für viele Kinder.

Der Konflikt in Syrien hat die grösste Vertreibungskrise der Welt verursacht. Über 5,5 Millionen SyrerInnen leben als Flüchtlinge in der Region. Mehr als sechs Millionen SyrerInnen wurden innerhalb des Landes vertrieben.