IDAHOT: UNHCR startet Konsultationen über die Rechte von LGBTI-Flüchtlingen

Da über 70 Länder auf der ganzen Welt immer noch gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren, erleben viele LGBTI-Personen in ihren Heimatländern nach wie vor schwere Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung.

„Wir sollten das Recht haben zu sein wer wir sind, frei zu sein und sicher zu sein“, sag Pedro Fuentes, 25, Transmann, der gezwungen wurde sein Heimatland El Salvador zu verlassen. © UNHCR/P. Villagran

UNHCR, das Hohe Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen, hat diese Woche mit Konsultationen zum besseren Schutz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen (LGBTI) Flüchtlinge begonnen. Ziel ist, Gewalt und Diskriminierung zu verhindern und den Opfern Ansprechpartner zu geben.

In Anlehnung an das Thema des diesjährigen Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT), „Gerechtigkeit und Schutz für alle“, fand am 16. Mai 2019 in Genf die erste Konsultationsrunde mit LGBTI-Organisationen und Anwälten statt. Weitere Beratungen gibt es in den kommenden Monaten in verschiedenen Teilen der Welt.

„UNHCR arbeitet hart daran, LGBTI-Asylsuchende und -Flüchtlinge überall zu schützen, wo sie sich aufhalten. Aber wir müssen weiter mobilisieren. Deshalb ist es so wichtig, von Einzelnen und Organisationen zu hören und sich mit ihnen zusammenzuschliessen, die über Expertenwissen in dieser Frage verfügen“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi.

Da über 70 Länder auf der ganzen Welt immer noch gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren, erleben viele LGBTI-Personen in ihren Heimatländern nach wie vor schwere Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung. Sie sind gezwungen, im Ausland nach Sicherheit und Schutz zu suchen, und sind nach ihrer Ankunft in den Nachbarländern oft mit ähnlichen oder sogar grösseren Risiken konfrontiert.

„Es ist wichtig, dass wir sichere Räume für LGBTI-Asylsuchende und Flüchtlinge schaffen, damit sie sich nicht gezwungen sehen, ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität zu verbergen, um sich selbst zu schützen“, sagte Grandi und betonte, dass UNHCR in den letzten Jahren in die Entwicklung von Beratung, Instrumenten und Schulungen zu LGBTI-Fragen für seine Mitarbeiter und Partner investiert hat.

Dem Hochkommissar zufolge hat es in den letzten Jahren viele ermutigende Beispiele für die Arbeit in den Einsatzländern gegeben, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den LGBTI-Vertretern in Afrika zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau von Netzwerken mit Arbeitgebern zur Schaffung von Existenzgrundlagen für LGBTI-Flüchtlinge in Nord- und Südamerika und die Einrichtung von LGBTI-Jugendhilfegruppen in der Nahostregion.

„Diese Bemühungen müssen sich auch bei unseren Mitarbeitern widerspiegeln. Die LGBTI-Kollegen, die für UNHCR arbeiten, können sich sicher und frei von der Angst vor Verurteilung oder Diskriminierung fühlen und darauf vertrauen, dass sie gleiche Karrieremöglichkeiten haben und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen“, sagte der Hochkommissar.

„Der Kampf für LGBTI-Rechte geht uns alle an. Es geht um unsere Vielfalt und unsere Menschlichkeit. Wir alle sollten eine aktive Rolle bei der Bekämpfung von Homophobie, Transphobie und Biphobie spielen“, schloss er.

Nachrichtenorganisationen können die Videoerklärung des Hochkommissars über Refugees Media herunterladen: ENG – INT.