Neues Aufnahmeprogramm NesT vorgestellt
Staat, Zivilgesellschaft und UNHCR arbeiten beim neuen privat-organiserten Aufnahmeprogramm NesT Hand in Hand, um besonders schutzbedürftige Flüchtlinge beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen.
Die Not der Flüchtlinge ist groß, aber die Hilfsbereitschaft in Deutschland auch. Jetzt gibt es einen neuen Weg, wie man Menschen helfen kann – ganz direkt, mit klar festgeschriebener Verantwortung, aber auch einer großen „Rendite“. Der Name des Programms: „Neustart im Team“. Oder kurz: NesT.
“Wir können nicht die Probleme der ganzen Welt lösen. Aber wir können unseren Beitrag dazu leisten.“ So begründete eine Frau in Wales ihre Hilfsbereitschaft für Menschen in Not. In Großbritannien gibt es entsprechende Programme schon lange, in Kanada sogar schon 40 Jahre. Dabei übernehmen Menschen ganz konkret Verantwortung für einen Flüchtling oder meistens eine Flüchtlingsfamilie, kümmern sich um sie und helfen ihnen beim Start im neuen Leben. Und jetzt geht das auch in Deutschland.
Und so funktioniert es: Die Mentoren – so werden die Freiwilligen genannt – müssen mindestens zu fünft sein: Nachbarn, Kollegen, Vereinsfreunde, Gemeindemitglieder oder schlicht und einfach Freunde, die helfen wollen. Sie zahlen für zwei Jahre die Kaltmiete für angemessenen Wohnraum und wissen somit genau, was finanziell auf sie zukommt. Aber die eigentliche Hilfe wird natürlich im menschlichen Bereich erwartet: Helfen, Deutsch zu lernen. Helfen einen Job zu finden oder einen Ausbildungsplatz. Helfen, eine Schule zu finden oder einen Kindergarten auszuwählen. Und vielleicht einfach mal zeigen, welcher Laden das beste Gemüse hat, wie das mit der Bibliothek funktioniert oder wo es den tollsten Spielplatz gibt.
Die Pflichten, aber natürlich auch die Rechte, der Mentoren sind klar festgehalten. Was bleibt, ist die Chance, dass aus neuen Nachbarn neue Freunde werden. Und, dass man Menschen in Not ein neues Leben ermöglicht.
Das Pilotprogramm „Neustart im Team“ (NesT) ermöglicht die Aufnahme von bis zu 500 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen innerhalb der von Deutschland für 2018/2019 vorgesehenen humanitären Aufnahmen.
Die neu geschaffene Zivilgesellschaftliche Kontaktstelle (ZKS) stellt Informationen über das Projekt bereit, bietet Schulungen an und berät Interessierte. Sie besteht in der Pilotphase aus Vertretern des Deutschen Caritasverbandes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Finanziert wird die ZKS von der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Mercator sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Pressemitteilung Bundesinnenministerium
Flyer: NesT – Gemeinsam Flüchtlinge aufnehmen und begleiten
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