Neue Freunde in Wien

Valerie Schamberger teilt sich ihre Wiener Wohnung mit Nora, Roman und dem syrischen Flüchtling Mouhanad. Nach ersten Zweifeln ist der neue Mitbewohner zu einem Freund geworden.

Nora, Mouhanad, Valerie und Roman Pable teilen sich eine WG. © UNHCR/Aubrey Wade

WIEN, Österreich – Im Jahr 2012 musste der 27-jährige Mouahanad, der ursprünglich aus Damaskus stammt, sein von Krieg zerrüttetes Land verlassen. Nachdem er zuerst in Libyen gelandet war, beschloss er im September 2015 sich auf die gefährliche Reise nach Europa zu machen. Nach sechs gefährlichen Tagen der Überfahrt und Weiterreise kam er in Wien an, um zu duschen und sich auszuruhen. 48 Stunden reichten für Mouhanad, um sich in die Stadt zu verlieben und er entschied sich zu bleiben.

Gleich nach seiner Ankunft in einem Erstaufnahmezentrum, begann er in der Küche mitzuhelfen, die Sprache zu lernen und hatte auch schnell neue Freunde. Seinen Asylbescheid bekam er schon sechs Monate später und zog kurz darauf zu seinen neuen Mitbewohnern.

Am Anfang, so Valerie, seien ihre Mitbewohner besorgt gewesen, dass Mouhanad viel Unterstützung und Orientierungshilfe brauchen würde. Sie wurden positiv überrascht.

„Mouhanad kennt mehr Leute als wir. Seine Kontaktliste ist unglaublich und wir mussten ihm eigentlich nie zur Seite stehen – er braucht unsere Hilfe gar nicht“, erzählt Valerie.

„Wir haben gedacht, dass wir uns um ihn kümmern müssen, wie um einen kleinen Bruder, aber eigentlich mussten wir gar nichts tun. Er ist auch sehr ordentlich, sehr organisiert – ein sehr deutscher Syrer“, bestätigt Roman mit einem Augenzwinkern.

Nora beschreibt Mouhanad als sehr liebevoll, immer mit einem Lächeln im Gesicht und als jemanden, der viel zurückgibt. „Er hat seinen Platz in Österreich sehr schnell gefunden.“

Mouhanad ist der Mitbegründer der Gruppe „Refugees for Refugees“ und will sein Masterstudium hier machen.