Art Stands with Refugee Women – UNHCR zum zweiten Mal auf der Art Basel

UNHCR ist 2019 zum zweiten Mal in Folge auf der renommierten Kunstmesse Art Basel vertreten. Dieses Jahr mit einer Initiative, welche das Potenzial von Flüchtlingsfrauen würdigt und die Öffentlichkeit für deren Anliegen sensibilisieren soll. Das Projekt wird von verschiedenen KünstlerInnen unterstützt – darunter Alfredo Jaar, Tania Bruguera, Bouchra Khalili, Miriam Cahn und François Burland – welche eines ihrer Werke für das Projekt zur Verfügung stellten. Kopien der Kunstwerke sind vom 7. bis 20. Juni im Stadtzentrum von Basel ausgestellt, die Originale werden für eine Wohltätigkeitsauktion zugunsten der Aktivitäten von UNHCR verkauft.

Art Stands with Refugee Women – UNHCR zum zweiten Mal auf der Art Basel © UNHCR/Mark Henley

Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind Frauen und Mädchen. Diese können aus den gleichen Gründen verfolgt werden wie Männer. Aber sie sind auch mit zusätzlichen Risiken konfrontiert, beispielsweise mit geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt. Flüchtlingsfrauen und -mädchen demonstrieren oft aussergewöhnliche Widerstandsfähigkeit und den Mut, Hindernisse zu überwinden und sich wieder ein Leben aufzubauen.

In einer Zeit, in der Frauenrechte zunehmend in den Fokus gelangen, ist es umso bedeutender, die Öffentlichkeit auch auf die Anliegen von Flüchtlingsfrauen und -mädchen aufmerksam zu machen. Sie sind nicht lediglich Opfer, sondern meistern mit Bravour das tägliche Leben. Ihr Potenzial und ihre Emanzipation müssen gefördert werden ebenso wie ihre wirtschaftliche und soziale Teilhabe.

Um dies zu erreichen, arbeitet UNHCR 2019 mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten. Auf Initiative des Künstlers Alfredo Jaar haben sie zur Entwicklung einer Serie von Kunstpostern beigetragen, die während der Messe und bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2019 in der Stadt Basel ausgestellt werden (finden Sie hier alle genauen Standorte). Das Projekt steht unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?» – ein Auszug aus einem Gedicht des Schriftstellers Mahmoud Darwish. Einige Künstler haben ihre Beiträge eigens für das Projekt entwickelt, andere steuerten bereits zuvor fertiggestellte Werke bei, welche das Vertreibungsdrama anschaulich machen. Die von den KünstlerInnen unterzeichneten Originalwerke werden zugunsten von UNHCR verkauft und die Einnahmen werden dem Projekt Made 51 – und damit der Beschäftigung von Flüchtlingen im handwerklichen Bereich – zugutekommen.

Die am Projekt beteiligten Künstler sind unter anderem Alfredo Jaar, Tania Bruguera, Bouchra Khalili, Miriam Cahn & François Burland, die Künstler mit Fluchthintergrund Hayv Kahraman, Allam Fakhour und Natalia Sierra Poveda (mit Unterstützung der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK) sowie die Fotografen Emmanuel Jambo, Helena Christensen und Reza.

 

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"o.t." von Miriam Cahn auf dem Marktplatz in Basel – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"Migrant 3" von der Künstlerin Hayv Kahraman, Schifflände – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"Weiterflucht" von Allam Fakhour zur linken Seite und "Géographies perdues" von François Burland, Barfüsserplatz – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"15 year old Soreli Martinez, Internally Displaced from Colombia" von Helena Christensen, UNHCR Goodwill Ambassador. Theaterplatz – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"Le fleuve Amour" von Reza Deghati, in der Nähe des Bahnhofs Basel SBB – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"BLAU" von Miriam Cahn, erinnert an die Körper von Flüchtlingen, welche im Mittelmeer versinken (Kaserne/Unterer Rheinweg) – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"Three women, Where did we go wrong?" vom südsudanesischen Fotografen Emmanuel Jambo, Badischer Bahnhof – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

"Traum" von Allam Fakhour, syrischer Flüchtlingskünstler in der Schweiz, Badischer Bahnhof – 2019 arbeitet UNHCR mit einer Reihe renommierter Künstler zusammen, welche sich mit den Anliegen von vertriebenen Menschen beschäftigen oder sogar selber fliehen mussten, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. Eine Ausstellung unter dem Titel «Where should birds fly after the last sky?», zu sehen bis zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in der Stadt Basel. © UNHCR/M. Henley

 

Darauf angesprochen, was ihn zu diesem Projekt bewogen hat, erklärte Alfredo Jaar: «Weltweit sind gegenwärtig 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Das ist eine Zahl, die nicht akzeptabel ist. Sie verdeutlicht das weitgehendes Versagen von Politik. Wir müssen Wege finden, um Flüchtlingen ein Zuhause, ein neues Leben bieten zu können. Was hat Menschlichkeit noch für eine Bedeutung, wenn wir versagen? Kunst und Kultur eröffnen der Gesellschaft notwendige Freiräume, die ansonsten zu selten geworden sind. Lasst uns Flüchtlinge hier, unter uns, in diesen freien Räumen willkommen heissen. Vielleicht folgt uns die restliche Welt?»

Ziel dieser Initiative ist es, sowohl das kreative Potenzial und die Widerstandsfähigkeit von Flüchtlingen als auch die Rolle von KünstlerInnen und Institutionen zu würdigen, die ihren Ruf nutzen, um den Stimmen von Flüchtlingen zusätzliches Gehör zu verleihen. Der Titel der Veranstaltung «Art Stands with Refugee Women» erkennt diese entscheidende Rolle an und lädt die Öffentlichkeit dazu ein, sich mit Flüchtlingsfrauen und Familien, die zur Flucht gezwungen sind, solidarisch zu zeigen – sowie den Flüchtlingen die Türen kultureller Institutionen zu öffnen.

Anja Klug, Leiterin des UNHCR-Büros für die Schweiz und Liechtenstein, lobte das Engagement der KünstlerInnen für Flüchtlingsfrauen: “Die Rechte von Flüchtlingsfrauen müssen als integraler Bestandteil des aktuellen Kampfes für die Gleichstellung der Geschlechter anerkannt werden – in Europa und weltweit. Dies bedeutet, dass ihre Stärke, Widerstandsfähigkeit und ihr kreatives Potenzial umfassend anerkannt werden. Flüchtlingsfrauen – Mädchen, Mütter und Pop-Ikonen gleichermassen – sind oft das Rückgrat der Gesellschaft und des Gemeinschaftslebens, aber sie erhalten selten politische Anerkennung für diese grundlegende Rolle.”

Die in der Stadt Basel ausgestellten und für den Wohltätigkeitsverkauf vorgesehenen Werke sind unter folgender Adresse zu finden:

– Ausstellung: http://www.unhcr.ch/de/art-stands-refugees
– Wohltätigkeitsverkauf: https://unhcr.liveauctioneers.com/

 

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

12. Juni 2019 – die Gäste der Veranstaltung "Art Stands with Refugee Women" entdecken die von UNHCR anlässlich der Flüchtlingstage entwickelte Ausstellung von Kunstpostern. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

Melissa Fleming, Kommunikationsverantwortliche von UNHCR auf internationaler Ebene, betonte in ihrer Intervention die Kraft und Widerstandsfähigkeit von Flüchtlingsfrauen © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

Nationalrätin Yvonne Feri ging auf die Herausforderungen der Betreuung von Flüchtlingsfrauen in der Schweiz ein. UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art show celebrates strength of women and girl refugees

Aida Nosrat, eine Sängerin und Violinistin aus Iran, welche in ihrer Heimat nicht singen durfte, rührte das Publikum mit ihrer Interpretation von "Scream" des iranischen Dichters Fereydoun Moshiri. UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art show celebrates strength of women and girl refugees

Krystyna Marty, Stellvertretende Staatssekretärin im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), verwies auf die Rolle des Bundes beim Schutz von Flüchtlingsfrauen. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

Tania Bruguera, eine kubanische Künstlerin welche an der Ausstellung von Kunstpostern mitwirkte, vertrat bei diesem Anlass alle Künstler, die auf Initiative von Alfredo Jaar am Projekt teilgenommen haben. © UNHCR/M. Henley

Switzerland. Art Stands with Refugee Women in Basel, with the art and poster project “Where should birds fly after the last sky?”

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, Dr. Hans-Peter Wessels, begrüsste die Bereitschaft des UNHCR, die Strassen der Stadt Basel zu nutzen, um die Öffentlichkeit für die Anliegen der Flüchtlingsfrauen zu sensibilisieren. UNHCR/M. Henley

 

Kontakt für weitere Informationen:

Julia Dao
Kommunikationsverantwortliche, UNHCR Büro für die Schweiz und Liechtenstein
+ 41 22 739 85 69
+ 41 79 204 34 09
[email protected]