Manaal aus Somalia hat große Hoffnungen für ihre Zukunft

Ein Fotoprojekt gibt der 14-jährigen Manaal wieder Selbstvertrauen, um ihrer Zukunft hoffnungsfroh entgegen zu sehen

Manaal aus Somalia träumt davon eine Stewardess zu werden. © UNHCR/Fetching_Tigerss/UNHCR/ popcatter/Shutterstockcom

AMSTERDAM, Niederlande – Der Krieg in Somalia erschütterte die Zukunftsträume der 14-jährigen Manaal. Dass sie jetzt sicher in den Niederlanden ist und neue Freunde gefunden hat, gibt ihr wieder Zuversicht.

„Ich bin erst einmal in einem Flugzeug geflogen und das war, als wir aus Somalia hierher kamen“, sagt Manaal, die zusammen mit ihrer Familie flüchtete. „Im Flugzeug habe ich die ganze Zeit Schmetterlinge in meinem Bauch gespürt. Ich habe einen Film über eine Stewardess gesehen und sie hat so hübsch ausgesehen und war so clever, dass ich beschlossen habe, später auch Stewardess zu werden.“

Seit 28 langen Jahren schwelt der Konflikt in Somalia, doch seit 2014 lebt Manaal in Sicherheit. Die ruhigen Grachten und Cafés in Amsterdam bieten der Jugendlichen einen Rückzugsort, den sie sich kaum hätte vorstellen können.

Zusammen mit elf weiteren geflüchteten Kindern in Europa hat Manaal bei dem Projekt Dream Diaries mitgemacht. In dem Projekt konnten die jungen Asylsuchenden und Flüchtlinge ihrer Fantasie freien Lauf lassen und von ihren Träumen und Hoffnungen erzählen.

 

„Im Flugzeug habe ich die ganze Zeit Schmetterlinge in meinem Bauch gespürt.“

 

Die Fotoserie wurde von der Humans of Amsterdam-Fotografin Debra Barraud, ihrem Kollegen Benjamin Heertje, der niederländischen Online-Grafikerin Annegien Schilling, dem Filmemacher Kris Pouw und UNHCR, der UN-Flüchtlingsorganisation, erstellt.

Den vier Mitgliedern des Dream Diaries-Teams erzählte Manaal, dass sie davon träumt, eine Stewardess zu werden. Ein Portrait zeigt, wie sie auf dem Flügel eines Flugzeugs sitzt und durch den hellen Nachthimmel fliegt.

Nach fünf langen Jahren der Trennung von ihrem Vater bedeutete eine Flugreise mehr für Manaal als für viele andere. Mit dem verzweifelten Wunsch ein besseres Leben für seine Familie zu finden, war ihr Vater zuerst alleine nach Europa geflohen.

„Als wir am Flughafen ankamen, habe ich endlich meinen Papa wiedergesehen“, erzählt sie dem Dream Diaries-Team. „Deshalb bin ich zu ihm gelaufen und habe ihn umarmt – so fest ich nur konnte.“

„Ich möchte reisen, Paris sehen und Schmetterlinge in meinem Bauch spüren.“ © UNHCR/Humans of Amsterdam

„Wenn Kinder aus ihren Heimatländern flüchten müssen, lassen sie alles zurück – bis auf ihre Hoffnungen und Träume“, sagt Debra Barraud, deren Fotoprojekt Humans of Amsterdam auf Facebook über 400.000 Menschen folgen. „Das Projekt hat uns gezeigt, welche Kraft in diesen Kindern steckt. Mit der richtigen Unterstützung können sie alles erreichen.“

Alle, die die Fotos sehen, werden dazu aufgerufen, sich solidarisch mit Flüchtlingen zu zeigen und die UNHCR-Petition #WithRefugees zu unterzeichnen. Die Petition fordert EntscheidungsträgerInnen dazu auf, Sicherheit, Bildung und Chancen für Flüchtlinge zu gewährleisten – um ihre Träume wahr werden zu lassen. Sie können den Dream Diaries über die sozialen Netzwerke von Humans of Amsterdam, Fetching Tigerss und dem Facebook-Account von UNHCR folgen.

„Mein Traum ist es, Flugbegleiterin zu sein“, sagt Manaal. Sie wird niemals die Glücksgefühle ihres ersten Fluges, der sie in Sicherheit brachte, vergessen. „Ich möchte reisen, Paris sehen und Schmetterlinge in meinem Bauch spüren. Ich möchte die ganze Welt sehen.“

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