Uganda beginnt mit biometrischer Überprüfung von Flüchtlingsdaten

Seit 1. März 2018 arbeiten UNHCR und die ugandische Regierung an der biometrischen Erfassung von Flüchtlingsdaten.

Habineza Peter, 31, ist mit seiner Familie im Mai 2017 aus dem Kongo nach Uganda geflüchtet, nachdem Rebellen ihr Dorf angegriffen haben. Im Oruchinga Flüchtlingslager werden die Daten der Familie und ihre Fingerabdrücke erfasst und ein Irisscan durchgeführt. © UNHCR/Michele Sibiloni

GENF, Schweiz – UNHCR unterstützt die ugandische Regierung bei der biometrischen Datenverifizierung, um etwaige Unstimmigkeiten bei Flüchtlingsdaten zu korrigieren.

Das groß angelegte Projekt hat am 1. März 2018 im Oruchinga Flüchtlingscamp im Südwesten Ugandas gestartet, wo derzeit tausende  kongolesische Flüchtlinge Schutz gefunden haben und wird nun landesweit durchgeführt. UNHCR wird in Zusammenarbeit mit Partnern das Projekt mit mehr als 400 zusätzlichen MitarbeiterInnen in über 30 Orten unterstützen.

Bis September 2018 soll der Implementierungsprozess abgeschlossen sein. Zusätzlich sollen biometrische Checks an 180 Essensverteilungsstellen  eingeführt werden.

UNHCR stellt neben der notwendigen technischen Ausrüstung auch die biometrische Registrierungssoftware zur Verfügung, mit der bereits rund 4,4 Millionen Flüchtlinge in 48 Ländern erfasst wurden. Die Verantwortung für die Aufnahme und Versorgungen von Flüchtlingen sowie deren Registrierung und Dokumentation bleibt bei der ugandischen Regierung.

Uganda bietet derzeit mehr als einer Million Flüchtlinge Schutz und hält die Grenzen für Menschen offen,  die vor Konflikten und Verfolgung fliehen.

Die nun stattfindende Datenverifizierung soll sicherstellen, dass alle Flüchtlinge und Asylsuchende im Registrierungssystem erfasst sind und die ugandische Regierung unterstützen, dass die Daten möglichst aktuell und vollständig sind. So soll auch sichergestellt werden, dass die von UNHCR und Partnern bereitgestellten Ressourcen die beabsichtigten Empfänger erreichen.

Das Asylsystem in Uganda gilt als eines der fortschrittlichsten weltweit. Es stellt Flüchtlingen Grundstücke inmitten der lokalen Bevölkerung zum Bebauen und Bepflanzen zur Verfügung und ermöglicht ihnen den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen wie Krankenversicherung oder zu Bildung.

Darüber hinaus haben Flüchtlinge das Recht auf Arbeit, können Unternehmen gründen und sich frei bewegen. Die daraus folgende landesweite Verteilung der Flüchtlingsbevölkerung erhöht somit aber auch die logistische Komplexität dieses Verifizierungsprozesses.

Die Zahl der Flüchtlinge in Uganda nimmt durch die Aufnahme von Menschen aus Notsituationen im Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und Burundi weiter zu.

In den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 kamen bereits mehr als 50.000 Neuankömmlinge in Uganda an, die Mehrheit davon auf Booten über den Lake Albert aus der Demokratischen Republik Kongo.