UNHCR warnt vor Pauschalurteil bei Einschätzung der Lage in Afghanistan

Statement des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zur Situation in Afghanistan.

Afghanische Männer warten in Masar-e Scharif auf Busse, die sie zur Arbeitssuche in die Nachbarländer bringen. ©UNHCR/Roger Arnold

UNHCR, das Hohe Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen, hat vor einer pauschalen Bewertung der Lage in Afghanistan gewarnt. „Die Situation ist nach wie vor schlecht, sowohl hinsichtlich der Gefahren aufgrund des bewaffneten Konflikts und der Terroranschläge, als auch im Hinblick auf die gezielten Menschenrechtsverletzungen gegenüber Einzelpersonen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen“, sagte Dr. Roland Bank vom UNHCR am Donnerstag in Berlin. „Die Situation ändert sich ständig, ist aber immer kritisch. Der Schutzbedarf muss in jedem Einzelfall stets aufgrund aller zum Zeitpunkt der Entscheidung verfügbaren aktuellen Erkenntnisse bewertet werden.“ Sollte die Ablehnung im Asylverfahren länger zurückliegen, müsse der Schutzstatus möglicherweise neu geprüft werden. „Das gilt auch gerade für die in den Asylverfahren häufige Praxis, Schutzsuchende bei Gefahr in ihrem Heimatort auf die Ansiedlung an einem anderen Ort zu verweisen.“

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