Deutschland ermöglicht mehr Stipendien für Flüchtlinge
Das Auswärtige Amt unterstützt DAFI mit 2.500 zusätzlichen Stipendien.
BERLIN, Deutschland – Das DAFI-Programm des UNHCR ermöglicht anerkannten Flüchtlingen in ihren Erstaufnahmeländern den Zugang zu einem Hochschulstudium.
Von den neuen Studienbeihilfen werden vor allem syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens profitieren: bis zu 1.000 Stipendien werden in der Türkei vergeben, weitere 700 stehen für Flüchtlinge in Jordanien, Libanon, Ägypten und im Nordirak zur Verfügung. Im 6. Jahr des Syrienkonflikts hat sich die Situation vor allem für junge Syrer verschärft, die im Exil kaum Bildungsmöglichkeiten haben. Während vor dem Krieg 20 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Syrer studierten, liegt dieser Anteil unter syrischen Flüchtlingen dieser Altersgruppe bei nur vier Prozent. Universitäre Bildung ermöglicht das Aneignen von Wissen und Qualifikationen, vor allem bietet sie jungen Menschen aber eine so dringend benötigte Zukunftsperspektive.
Subsahara-Afrika steht schon lange im Fokus des DAFI-Programms, da die hohe Zahl der Absolventen von weiterführenden Schulen die Nachfrage nach universitärer Bildung ansteigen ließ. So werden rund 500 Flüchtlinge aus Somalia, dem Kongo und aus dem Sudan in zwölf ost- und südafrikanischen Ländern ein Studium zum Wintersemester 2016/17 aufnehmen können, die meisten davon in Äthiopien, Kenia und Uganda. Während die globale Aufmerksamkeit sich vermehrt auf neue humanitäre Krisen richtet, wird die schon viele Jahre andauernde Notlage dieser Flüchtlingsgruppen oft vergessen.
Seit vielen Jahren unterstützt DAFI auch afghanische Flüchtlinge – die zweitgrößte Flüchtlingsgruppe weltweit –, die kaum Zugang zu höherer Bildung und Ausbildung haben. Insgesamt werden 300 Stipendien an Afghanen vergeben, die in Iran, Pakistan und Indien leben.
Akademische Bildung und ein Universitätsabschluss erweitern die Chancen junger Flüchtlinge und ihrer Familien, ein selbstständiges Erwerbsleben ohne zusätzliche Hilfe zu führen und sind damit wichtiger Bestandteil nachhaltiger Lösungen für Flüchtlingssituationen. Die Aussicht, ein Hochschulstudium aufnehmen zu können, trägt zudem dazu bei, dass mehr Familien ihre Kinder auch auf Grund- und Sekundarschulen schicken.
Deutschland nimmt mit seinem Engagement für die Hochschulbildung von Flüchtlingen international eine Vorreiterrolle ein. Seit 1992 konnte UNHCR mithilfe des Auswärtigen Amtes über das DAFI-Programm mehr als 8.000 Flüchtlingen weltweit ein Hochschulstudium oder eine Ausbildung an einer äquivalenten Institution ermöglichen. Jedes Jahr studieren so rund 2.300 junge Menschen, die durchschnittlich drei bis vier Jahre gefördert werden, an Hochschulen in 42 Ländern.