Erinnerungen von Frau Margit Fischer
Ich unterstütze aus voller Überzeugung die UNHCR-Projekte zum Weltflüchtlingstag.
Ich selbst habe das Schicksal eines Flüchtlings nicht bewusst erlebt oder erlitten, weil ich in jenem Land geboren wurde, in das meine Eltern geflüchtet sind – nämlich Schweden. Umso mehr habe ich durch die Erzählungen meiner Eltern mitbekommen, was es heißt Flüchtling zu sein, die Heimat und die gewohnte Umgebung verlassen zu müssen und in einem anderen Land mit einer anderen Kultur und einer nicht vertrauten Sprache eine Existenz aufzubauen.
Wenige Monate nachdem im März 1938 Soldaten der Hitler-Armee in Österreich einmarschiert sind und der sogenannte Anschluss Österreichs an das Großdeutsche Reich vollzogen wurde, ist mein Vater aus politischen und rassischen Gründen verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht worden. Er überlebte eine schreckliche Zeit, konnte dann Dank Interventionen aus dem Ausland das Konzentrationslager verlassen und nach Schweden emigrieren. Seine weiteren Erlebnisse hat er in seinem Buch „Wien-retour“ niedergeschrieben und festgehalten.
Bis heute beschäftigen mich die Erinnerungen an meine Kindheit in Schweden und vor allem die Erinnerungen und Erlebnisse meiner Eltern. Daher begrüße ich dieses Projekt in dessen Mittelpunkt die Erinnerungen und Erlebnisse von Flüchtlingen, sowie deren Angehörigen und Nachkommen stehen.