Jemen: UNHCR unterstützt somalische Flüchtlinge bei der Heimkehr

Die lebensbedrohliche Lage im Jemen bewegt immer mehr somalische Flüchtlinge dazu, mit Unterstützung des UNHCR in ihre Heimat zurückzukehren.

Somalische Flüchtlinge besteigen im Hafen von Aden ein Boot, das sie nach Mogadishu bringen wird © UNHCR/Natalie Schmidthaeussler

GENF, Schweiz – erstmals haben 133 somalische Flüchtlinge mit UNHCR-Unterstützung den Jemen in Richtung Somalia verlassen. Angesichts der für Zivilisten und Flüchtlinge lebensbedrohlichen Lage im Jemen unterstützt UNHCR die freiwillige Rückkehr von somalischen Flüchtlingen. Im Jemen befinden sich ca. 256.000 Somalische Flüchtlinge, das sind 91% der gut 280.000 Flüchtlinge und Asylsuchenden im Land.

Flüchtlinge die zurückkehren möchten, werden von UNHCR und seinen Partnerorganisationen mit Ausweisdokumenten, Transport oder finanziellen Zuschüssen in ihrer Heimreise unterstützt. Ausserdem erhalten sie Unterstützung bei der Rückkehr nach und der Reintegration in Somalia. Eine erste Gruppe von Rückkehrern hat den Hafen in Aden gestern auf einem von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) gecharterten Schiff verlassen. IOM arbeitet hier mit UNHCR eng zusammen.

Die Schiffsreise vom Hafen in Aden bis zum somalischen Hafen Berbera dauert in etwa 16 bis 18 Stunden. UNHCR kooperiert seit langem eng mit den zuständigen Behörden in Somalia und Jemen, auch mit der somalischen „National High Commission“ für Flüchtlinge und Binnenvertriebene (NCRI) und der jemenitischen Immigrations-, Pass- und Einbürgerungsbehörde (IPNA). Mit der Ausstellung wichtiger Unterlagen oder der Koordinierung von Hilfsangeboten wird die Rückkehr für die Flüchtlinge erleichtert.

Die Rückkehrer wohnten zuvor entweder im Flüchtlingscamp Kharaz im Gouvernement Lahj oder im Bezirk Basateen in Aden. Flüchtlinge, die an einer Rückkehr nach Somalia interessiert waren, nannten den Mitarbeitern von UNHCR die aktuelle Situation in Jemen und Angst um ihre eigene Sicherheit als Beweggründe.

Obwohl die meisten der im Jemen registrierten somalischen Flüchtlinge aus den Regionen Banadir, Lowher Shabelle, Bay, Middle Shabelle und Wogooyi Galbeed stammen, entschliessen sich die meisten von ihnen, nach Mogadishu zurückzukehren, da sie hoffen, dort mehr Hilfe und Unterstützung zu erhalten.

Die Flüchtlinge erhielten bei Abfahrt nach Somalia finanzielle Starthilfen; bei Ankunft werden ihnen weitere Reintegrationshilfen gewährt. Sie erhalten unter anderem einen einmaligen Zuschuss zur Wiederansiedlung, Sach- beziehungsweise Bargeldhilfen, Essensgutscheine und Beihilfen für den Lebensunterhalt.

Im Jemen bietet UNHCR Flüchtlingen und Asylbewerbern Schutz und Hilfsangebote, unter anderem in Form von Rechtsberatung, Programmen für Bildung und Existenzsicherung, medizinischer Versorgung, psycho-sozialen Diensten und Bargeldhilfen für Menschen mit Behinderungen.

UNHCR, Jemenitische Behörden und humanitäre Organisationen haben wegen der derzeitigen lebensbedrohlichen Situation im Jemen grosse Schwierigkeiten, Flüchtlingen ausreichenden Schutz, humanitäre Unterstützung und grundlegende, lebenswichtige Hilfsleistungen bereitzustellen.

Basierend auf Daten der Beratungsstellen für Rückkehrer haben etwa 10.000 somalische Flüchtlinge wegen der Situation in Somalia und den angebotenen Unterstützungsleistungen den Wunsch geäussert, in ihre Heimat zurückzukehren. Diese Menschen wird UNHCR unterstützen. Der humanitäre Einsatz im Jemen wird aber weiterhin natürlich auch denjenigen Flüchtlingen helfen, die im Land verbleiben.