Neue Website gibt Einblick in syrische Flüchtlingskrise

Die interaktive Website “Searching for Syria” geht heute in vier Sprachen als Gemeinschaftsprojekt von UNHCR und Google online.

Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) und Google veröffentlichen heute eine neue Website, die Internetnutzern auf der ganzen Welt einen informativen und eindrücklichen Einblick in die syrische Flüchtlingskrise eröffnet. Im Zentrum stehen dabei die erschreckenden menschlichen Kosten, aber auch die humanitäre Unterstützung der Weltgemeinschaft für Millionen syrische Familien, die vor Krieg und Verfolgung flohen. Sie hilft den Menschen zu überleben und versucht, ihnen ihre Würde zurückzugeben.

Die Website „Searching for Syria“(https://www.searchingforsyria.org/de) bringt UNHCR-Daten und persönliche Geschichten mit Google-Suchtrends und anderen Quellen zusammen, um Antworten auf die weltweit fünf häufigsten Suchanfragen zur syrischen Flüchtlingskrise zu geben:

  • Wie sah es in Syrien vor dem Krieg aus?
  • Was passiert in Syrien?
  • Wer ist ein Flüchtling?
  • Wohin fliehen syrische Flüchtlinge?
  • Wie kann ich syrischen Flüchtlingen helfen?

Die Antworten auf diese Fragen liefern kraftvolle und umfangreiche Multimedia-Inhalte – einige davon produziert von UNHCR, andere wurden von Google zur Verfügung gestellt.

„Searching for Syria  soll Mythen und Irrtümer über Syrien und Flüchtlinge ausräumen und bietet einen komplett neuen Blick auf die größte humanitäre Tragödie unserer Zeit“, sagte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. „Das ist ein fantastisches Projekt mit Google. Es erlaubt uns, die fünf drängendsten Schlüsselfragen über syrische Flüchtlinge und Vertriebene zu erkennen und zu beantworten. Gleichzeitig können wir so über die dringend notwendige Unterstützung und Finanzierung für unsere humanitäre Arbeit informieren.“

„Wir sind stolz, mit UNHCR bei der Entwicklung von „Searching for Syria“ zusammenzuarbeiten, um dabei zu helfen, Aufmerksamkeit auf die menschlichen Kosten des anhaltenden Konflikts und der Flüchtlingskrise zu lenken und darüber zu informieren“, sagte Jacquelline Fuller, Vizepräsidentin von Google.org. „Das Ausmaß der syrischen Flüchtlingskrise ist für viele von uns schwer vorstellbar, aber die Fragen zeigen, dass viele Menschen es verstehen wollen. Unter den häufigsten Suchanfragen in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich im letzten Jahr war: Was passiert in Syrien?“

Im siebenten Jahr der Syrien-Krise, die die internationale Entschlossenheit und Fähigkeit zur Konfliktlösung auf die Probe stellt, sind mehr als fünf Millionen syrische Flüchtlinge zunehmenden Härten und Risiken ausgesetzt. Die Aufnahmegemeinden in den Nachbarländern tragen weiterhin auf unangemessene Weise die Hauptlast. Indes stehen die humanitären Bemühungen zugunsten syrischer Flüchtlinge unter Federführung von UNHCR vor großen Herausforderungen. So sind nur 17 Prozent der Gelder verfügbar, die dieses Jahr benötigt werden, um den unmittelbaren Hilfsbedarf der syrischen Flüchtlingsfamilien zu decken.

Während des gesamten Nutzungserlebnisses von „Searching for Syria“ können Website-BesucherInnen durch die fünf Fragekomplexe stöbern und mithilfe redaktioneller Inhalte, Portraits von Flüchtlingen, Fotos und Videos tiefer in die Thematik eintauchen. NutzerInnen, die sich weiter engagieren wollen, bietet die Website die Möglichkeit, Inhalte via Social Media zu teilen, zu spenden oder die globale #WithRefugees-Petition von UNHCR zu unterschreiben, die Staats- und Regierungschefs dazu aufruft, Bildungsmöglichkeiten für Flüchtlingskinder sowie adäquate Unterkünfte und Lebensgrundlagen für Flüchtlingsfamilien sicherzustellen.

„Searching for Syria” ist auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch verfügbar. Eine arabische Version folgt in Kürze. Die Website wird heute auf der Google-Startseite (http://www.google.com) vorgestellt oder kann direkt unter http://www.searchingforsyria.org/de aufgerufen werden.

Über die syrische Flüchtlingskrise:

Seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011 ist schätzungsweise die Hälfte der syrischen Bevölkerung zur Flucht gezwungen worden. Mehr als fünf Millionen leben als Flüchtlinge in den Nachbarländern. SyrerInnen sind damit die größte Flüchtlingsbevölkerung weltweit. Weitere 6,3 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht.

Neun von zehn syrischen Flüchtlingen leben in ländlichen oder städtischen Aufnahmegemeinden in den Nachbarländern. Nur rund zehn Prozent der fünf Millionen syrischen Flüchtlinge leben in Flüchtlingscamps.

Die Türkei ist mit knapp drei Millionen registrierten syrischen Flüchtlingen weltweit das Hauptaufnahmeland.

Im Irak befinden sich 236.772 registrierte Flüchtlinge.

Der Libanon hat mehr als eine Million syrische Flüchtlinge (1.011.366) aufgenommen. Ungefähr jeder Vierte im Libanon ist syrischer Flüchtling.

Der 2017er Hilfsplan zur Deckung des dringenden humanitären Bedarfs für syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern ist nur zu 17 Prozent finanziert.

Über UNHCR:

UNHCR, das Flüchtlingskommissariat der UN ist durch die Vereinten Nationen mandatiert, internationales Handeln für den Schutz von Flüchtlingen anzuführen, zu koordinieren und Flüchtlingsprobleme zu lösen. Gegründet 1950, wurde UNHCR für seine humanitäre Arbeit zweimal (1954 und 1981) mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Über Google:

Das Ziel von Google ist es, die Informationen der Welt zu organisieren und für jeden zu jeder Zeit zugänglich und nutzbar zu machen. Durch Plattformen wie Search, Maps, Gmail, Android, Google Play, Chrome und YouTube spielt Google eine bedeutende Rolle im Leben von Milliarden Menschen und wurde so zu einem der bekanntesten Unternehmen weltweit. Google ist eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc.