Pjeters Geschichte

 

© Daniela Pock

© Studio Grün – Daniela Pock

Ich musste mit 43 Jahren aus Albanien fliehen, weil es aus beruflichen Gründen für mich und meine Familie nicht mehr sicher war. Ich habe Jus studiert und in Wien kurz am Arbeitsgericht gearbeitet, bis ich nach dem Wechsel zur blau-schwarzen Regierung gehen musste. Beim Stephansdom fühle ich mich “daheim”, weil ich hier 17 Monate lang gearbeitet habe. In meiner Heimatstadt Shkoder gibt es genau so eine Kathedrale mit demselben Namen, die von Kaiser Franz Josef erbaut wurde.

Nach vielen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten, die ich als Flüchtling durchmachen musste, hatte ich auch schöne Momente in Österreich, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. Die Zeit, in der ich bei Frau Ute Bock arbeiten durfte, ist mir besonders schön in Erinnerung geblieben. Ich habe sie durch das Theaterstück „Die Reise“ kennengelernt, bei dem wir beide mitgemacht haben. Ich habe als Nachtarbeiter im Verein „Ute Bock“ gearbeitet, wo ich permanent in Kontakt mit Frau Bock stand. Unsere tägliche Arbeit hat mich manchmal sehr mitgenommen, da ich viele Ereignisse die diese Flüchtlinge erlebt haben, selber auch zu spüren bekam. Ich hatte schon vorher vieles über Frau Bock gehört, jedoch habe ich dann mit eigenen Augen gesehen, was sie alles zu gute der Flüchtlinge macht. Ich habe viel Erfahrung von ihr sammeln können und zusammen mit ihr, haben wir vielen Menschen in Not geholfen. Sie war, ist und wird immer ein Vorbild in meinem Leben sein. Ich wünsche ihr nach ihrer Krankheit, dass sie wieder gesund in ihr alltägliches Leben startet, welches sie als „Schutzengel“ der Flüchtlinge in ganz Österreich auszeichnet.

 

© Daniela Pock

© Pjeter Logoreci

 

Die Fotos entstanden im Rahmen des Projekts “This is my Place”, in dem Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund verschiedene Orte in Wien, die für sie etwas besonderes sind, vielleicht sogar “Heimat” bedeuten, mit fotografischen Mitteln festhielten.

Projekt & Portrait von Daniela Pock (www.studio-gruen.net)


Jede Familie, die durch Krieg zerrissen wird, ist eine zu viel

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