Volodyas und Ruzans Geschichte

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Ich, Volodya, bin 24 Jahre alt und wohne seit sechs Jahren in Österreich. Der Grund meines Auswanderns ist meine Krankheit, weil ich an Epilepsie leide. Meine Krankheit wird leider in meinem Heimatland Armenien nicht behandelt, weil man dort die Medikamente nicht erhält, die man hier bekommen kann.

Dort gibt es auch keine medizinischen Apparate, die sehr wichtig für meine Krankheit sind. In Österreich wurde ich am Anfang von Ärzten im Krankenhaus Mödling, danach im Wiener AKH behandelt. Bei mir wurde eine schwere Operation durchgeführt, die mir leider nicht geholfen hat. Da ich weiter, beinahe täglich, epileptische Anfälle bekomme, wurde ich von den Ärzten weiter behandelt und habe weiter Medikamente erhalten. Die Ärzte machen immer alles, damit ich gesund werde. Ich will mich bei meinen Ärzten bedanken, weil ich mit ihrer Hilfe weiterleben kann.
Obwohl ich fast jeden Tag Anfälle kriege, besuche ich die Handelsschule in Wien. Ich habe viele Ziele für das Leben, die mir viel Kraft geben. Weil ich maturieren möchte, in einer Bank arbeiten will und vielleicht eines Tages meine eigene Familie gründen werde, kämpfe ich gegen alle Schwierigkeiten an und denke positiv. Mich erwarten jetzt meine Abschlussprüfungen, die ich mithilfe meiner Lehrer und Mitschüler hoffentlich schaffen werde. Die Pädagogen und Klassenkameraden sind sehr nett zu mir, und sie sind immer bereit mir zu helfen, wofür ich mich bedanken will.
Ich wohne in Österreich nicht alleine, sondern mit meinem Vater, meiner Mutter und meiner Schwester. Meine Schwester heißt Ruzan und sie ist 20 Jahre alt. Sie besucht die Handelsakademie in Wiener Neustadt. Nach ihrer Matura will sie studieren und arbeiten. Was, weiß sie noch nicht ganz genau. Obwohl ihre Mitschülerinnen und Mitschüler jünger als sie sind, versteht sie sich gut mit ihnen. Wenn sie Hilfe braucht, unterstützt sie ihr Klassevorstand und die Schule gerne.

Wir wohnen alle gemeinsam in einem Haus der Caritas. Die MitarbeiterInnen helfen uns immer, wofür ich sehr dankbar bin. Meine Eltern versuchen alles, um meine Erkrankung in den Griff zu bekommen, dafür haben sie seit Jahren auf viel verzichtet und ihre Heimat aufgegeben. Trotz des langen Wartens auf eine Entscheidung und trotz der Enttäuschung, dass dem Asylantrag bisher nicht stattgegeben wurde, sondern eine Beschwerde gegen den negativen Bescheid eingebracht werden musste, haben sie den Mut nicht verloren und sind froh über alles, was bis jetzt erreicht wurde.


Jede Familie, die durch Krieg zerrissen wird, ist eine zu viel

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