Baw Meh träumt von einer sicheren Zukunft für ihre Enkelkinder.
Sie floh vor der Gewalt in Myanmar.
Baw Meh, 78 Jahre alt: „Ich habe geheiratet, als ich noch sehr jung war. Meine Eltern haben die Ehe für mich arrangiert. Wir haben uns vor der Hochzeit nicht einmal gesehen. Er sagte zu mir: „Du bist sehr schlank“, und ich sagte: „Du bist sehr gutaussehend und männlich.“ Wir mussten beide lachen, aber nach diesen ersten Worten waren wir noch immer sehr schüchtern. Wir hatten gute und schlechte Zeiten. Als die Kämpfe unser Dorf erreichten, waren wir zur Flucht gezwungen. Die Soldaten haben alles niedergebrannt und wir haben unseren ganzen Besitz verloren. Viele von uns mussten Berge und Flüsse überqueren. Wir haben einen Korb mit einem Topf, einer Axt, Kohle und 30 Tassen Reis mitgenommen. Ich habe mir die Kinder geschnappt und bin gerannt. Sie sind auf der Flucht aufgewachsen und im Camp in Thailand groß geworden.“
„Wir mussten fliehen, kurz nachdem ich meine jüngste Tochter zur Welt gebracht habe. Ich wollte, dass sie zur Schule geht und eine gute Bildung bekommt, aber das ging nicht. Jetzt wohne ich hier mit ihr im Camp, wo meine Enkelkinder zur Schule gehen. Das macht mich glücklich. Ich hoffe, dass sie weiterhin zur Schule gehen, weil ich will, dass sie gebildet werden. Ich möchte, dass sie so werden, wie ihr [UNHCR-Mitarbeiter]. Ich dachte damals, dass wir bald wieder in unser Dorf zurückkehren könnten. Aber leider war dem nicht so. Wir sind nun seit mehr als 20 Jahren in diesem Camp.“
Baw Meh singt gerne traditionelle Karenni Lieder wenn sie abends für ihre Familie kocht. Sie spricht auch gerne über ihren Mann, der letztes Jahr gestorben ist bevor sein Traum von einer Rückkehr in sein Dorf wahr werden konnte. Viele ihrer Kinder und Enkelkinder wurden in Drittstaaten umgesiedelt. Bevor er das Camp verließ sagte einer ihrer Enkelsöhne zu ihr: „Ich werde mich von Amerika aus um Dich kümmern; eines Tages werde ich zurück kommen, um Dich zu sehen.“ Baw Meh hat sich bis jetzt geweigert fortzugehen. Sie zieht es vor in der Nähe ihres Mannes zu bleiben, der im westlichen Teil des Camps begraben liegt. So sind sie näher zu ihrem Dorf in Myanmar, das gleich hinter der Grenze liegt und doch unerreichbar ist.
Baw Meh, jetzt 78 Jahre alt, floh 1996 aus Kayah in Myanmar. 18 Jahre später leben noch immer drei Generationen ihrer Karenni Familie im Ban Mai Nai Soi Flüchtlingscamp im Norden Thailands. Flüchtlinge aus Myanmar sind Betroffene einer der am längsten andauernden Flüchtlingssituation weltweit. Aufgrund der sich verbessernden Situation in Myanmar denken einige über eine Rückkehr nach.
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit Flüchtlingen wie Baw Meh, indem Sie heute unsere #WithRefugees Petition unterschreiben.
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Thailand ist weder Unterzeichnerstaat der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 noch des Protokolls von 1967 und besitzt kein Asylsystem. Die Regierung von Thailand hat Flüchtlinge aus Myanmar entlang der Grenze in neun temporären Unterkünften untergebracht.
Flüchtlinge aus Myanmar gehören häufig zu den Minderheiten der Kayin oder Kayah. Sie flohen vor der Gewalt in Myanmar und haben seit drei Jahrzehnten Zuflucht in Thailand gefunden. Flüchtlinge der Minderheit der Karenni sind Teil der am längsten andauernden Flüchtlingssituation weltweit.
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