Solaf liebt Sport und träumt von einem Leben in den USA.
Sie ist mit ihrer Familie vor dem Krieg in Syrien geflohen.
Solaf, 9 Jahre: „Ich heiße Solaf und ich komme aus Bosra in Syrien. Ich kann mich gut an mein Haus dort erinnern. Es war groß und hatte eine braune Tür. Draußen gab es einen Garten mit Olivenbäumen, Zitronenbäumen, Orangen-und Apfelbäumen. Wir haben auch Basilikum, Thymian, Kamille, Petersilie, Auberginen und Kartoffeln angebaut. Doch eine Rakete traf unser Dach und wir mussten in eine Mosche flüchten und dort übernachten. Aber dann wurde auch die Mosche bombardiert und dann sind wir nach Jordanien geflüchtet.“
„Ich mag das Camp nicht besonders. Es gibt keinen Strom. Nachts benutzen wir Solarlampen, aber sie funktionieren nur für 30 Minuten. Wenn wir Strom hätten, würde ich gerne Fernsehen gucken… Nein, ein Laptop! Ich möchte gerne auf einem Laptop fernsehen. Wenn ich nicht in der Schule bin, spiele ich mit meinen Freunden und mache Sport. Ich lerne gerade Taekwondo, damit ich mich verteidigen kann, wenn mein Bruder nicht in der Nähe ist. Den Spagat kann ich schon fast, es fehlt nur noch ein Stückchen.“
„Ich möchte nach Amerika. Einer meiner Verwandten war einmal dort und erzählte mir, dass man dort ein normales Leben führen kann – es gibt große Supermärkte und gute Schulen. Ich würde meine Prüfungen machen und gute Noten haben. Ich will Ärztin werden und Diabetes behandeln. Wieso? Meine Mutter hat Diabetes. Ich will meiner Familie helfen, sie sind alles, was ich habe.“
Die 9-jährige Solaf ist ein syrisches Flüchtlingsmädchen und lebt mit ihren Eltern sowie ihrem älteren Bruder im Flüchtlingscamp Azraq in Jordanien. Ursprünglich kommt di eFamilie aus der Stadt Bosra im Süden Syriens. 2013 mussten sie nach Jordanien fliehen, nachdem Teile ihres Hauses durch einen Raketenangriff zerstört wurden.
Solaf hat lebhafte Erinnerungen an den Krieg in Syrien. „Ich erinnere mich daran, dass eine Rakete in den Boden eines Friedhofs einschlug und dadurch der Körper eines Mannes namens Mousa wieder hervorkam.“
Trotz allem, was sie durchgemacht hat, ist Solaf ein glückliches und lebendiges Kind. Sie liebt es, mit ihren Freunden im Camp Sport zu machen und in der Familienunterkunft zu puzzeln. Sie hilft ihrer Mutter gerne beim Kochen und kann problemlos das Rezept ihres Lieblingsessen herunterrasseln – Shishbarak und Lammklöße in einer Joghurt-Soße.
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit Flüchtlingen wie Solaf, indem Sie heute unsere #WithRefugees Petition unterschreiben.
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“Flüchtlingskinder haben wie alle anderen Kinder ein Recht auf Bildung. Es ist überaus wichtig, dass Kinder, die vor Krieg und Gewalt fliehen mussten, nicht noch mehr benachteiligt werden”, sagt UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi.
In Jordanien besuchen nur 53 Prozent der Flüchtlingskinder eine Schule. Im Azraq-Flüchtlingscamp, in dem Solaf wohnt, gehen insgesamt 3.000 Kinder in die Schule. Auch das sind nur 55 Prozent.
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