Rot für den Schmerz, grün für die Hoffnung

© Jean-Noël Wetterwald

© Jean-Noël Wetterwald

Das Bild habe ich aufbewahrt. Es stammt von einem Flüchtling aus Honduras, den ich während unseres Aufenthalts in Guatemala kennenlernte. Es ist ein abstraktes Bild von seinem Bruder, den er zum letzten Mal in einer Leichenhalle gesehen hatte – getötet von den Sicherheitskräften seines Landes. Das rechte Auge ist rot, das linke grün. Der Farbunterschied symbolisiere die Vision eines Flüchtlings, erklärte mir der Maler im Exil: rot für den Schmerz und das Blut der Vergangenheit, grün für die Hoffnung auf ein besseres Leben. Auch wenn das Bild kein Meisterwerk ist, so illustriert es doch trefflich das Schicksal und die Erwartungen eines Flüchtlings.

Jean-Noël Wetterwald

Jean-Noël Wetterwald, langjähriger Mitarbeiter des UNHCR und Autor des Buches „D’exils, d’espoirs et d’aventures – Un Suisse à la rencontre des réfugiés (HCR)“


Jede Familie, die durch Krieg zerrissen wird, ist eine zu viel

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